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    AKTIE IM FOKUS 2  534  0 Kommentare Nachverhandlungen bei Praxair-Fusion belasten Linde-Aktie

    (neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)

    FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Bei den Linde-Anlegern schwindet wieder ein Stück weit die Hoffnung auf eine Mega-Fusion mit dem US-Industriegasekonzern Praxair . Nachdem in der Nacht zu Mittwoch bekannt geworden war, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräußerungszusagen im Zuge des Deals überschritten wird, fielen die bereits zum Umtausch eingereichten Aktien von Linde gegen Mittag um gut 1 Prozent auf 190,90 Euro. Damit zählten sie zu den schwächeren Werten im wenig veränderten deutschen Leitindex Dax .

    Linde und Praxair hatten in ihrer Fusionsvereinbarung eigentlich festgelegt, dass bei den kartellrechtlich notwendigen Verkäufen von Unternehmensteilen die Grenze von 3,7 Milliarden Euro beim Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht überschritten werden darf. Dem Überschreiten dieser Grenze bei den für die Fusion notwendigen Verkäufen müssen gemäß der Übernahmevereinbarung beide Unternehmen zustimmen.

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    Aus Sicht des Commerzbank-Analysten Michael Schäfer bestätigte sich damit zwar nun die jüngste Warnung der Konzerne, die Anfang August bereits auf weitere Hürden vor allem in den USA hingewiesen hatten. Aber ein wesentliches, neues Risiko für den Zusammenschluss sehe er nicht. Dem Experten zufolge könnten die erforderlichen Veräußerungen letztlich ein Umsatzvolumen von 4,5 Milliarden Euro betreffen. So könnte Linde sich komplett von seinem US-Gasegeschäft in Nordamerika trennen und nicht nur von Teilen, wie bereits vereinbart worden war.

    Für Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe liegt es nun auf der Hand, dass Linde und Praxair wahrscheinlich mehr Vermögenswerte veräußern müssen als ihnen eigentlich lieb ist. Damit werde das Leben für die Manager der beiden Konzerne sicherlich schwerer, die Transaktion an sich sieht aber auch er nicht notwendigerweise vor dem Aus.

    Nur etwas skeptischer ist Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Das hohe Volumen der geforderten Veräußerungen mache die Transaktion für Investoren vor dem Hintergrund voraussichtlich hoher Abschreibungen auf den Firmenwert weniger attraktiv. Nun sei es schwierig, aber weiterhin möglich, dass Linde und Praxair die erforderlichen Verkäufe zeitgerecht umsetzen. Dafür existiert eine aus seiner Sicht nicht verlängerbare Frist der Finanzaufsicht BaFin bis zum 24. Oktober 2018.

    Derweil sind unter den Anlegern spätestens seit Anfang August die Zweifel an einer erfolgreichen Fusion gewachsen. So ist der Kurs der im Dax notierten, zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien seit der Mitteilung des Konzerns über möglicherweise höhere Anforderungen der Wettbewerbshüter um gut 9 Prozent abgesackt. Bei den nicht zur Fusion eingereichten Papieren fiel das Minus mit rund 3 Prozent deutlich geringer aus, so dass der Abstand zwischen den beiden Aktiengattungen auf gut 9 Prozent zusammengeschmolzen ist.

    Auf lange Sicht jedoch herrscht unter den Investoren noch Zuversicht. Schließlich hatten die Linde-Aktien kurz vor Bekanntwerden der konkreten Fusionspläne im August 2016 noch bei rund 140 Euro notiert. Ihr Rekordhoch sahen die nicht zum Umtausch eingereichten Papiere im Januar 2018 bei gut 199 Euro.

    Dem dann folgenden Kursrutsch des Gesamtmarktes konnten sich die ursprünglichen Linde-Aktien zwar nicht entziehen, doch Ende April sorgten gute Quartalszahlen des deutschen Gasekonzerns und die Meldung über eine "angemessene" Barabfindung für die Minderheitsaktionäre von Linde nach der Fusion wieder für Euphorie: Die Anteilsscheine zogen von einem Niveau von rund 165 Euro aus in den darauffolgenden Wochen wieder bis auf gut 185 Euro an. Trotz des Kursrückgangs seit Anfang August haben derweil beide Aktiengattungen noch viel Luft bis zu ihren Anfang April gesehenen, bisherigen Jahrestiefs./la/ajx/jha/

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