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    ROUNDUP/Tourismusbarometer  411  0 Kommentare Mehr Touristen, Nachholbedarf bei Zufriedenheit

    BLANKENBURG (dpa-AFX) - Mehr Gäste, höhere Zufriedenheit, mehr Beschäftigte - aber auch großer Aufholbedarf beim Fokus auf Qualität: So fasst das Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV) die Situation im sachsen-anhaltischen Gastgewerbe zusammen.

    Am zufriedensten sind die Gäste im Harz, wie aus der am Donnerstag in Blankenburg vorgestellten Analyse hervorgeht. Die Region ist das Zugpferd der Branche: Jede dritte Übernachtung wurde im ersten Halbjahr 2018 hier gebucht, ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

    Auch insgesamt konnte Sachsen-Anhalt an das Rekordjahr mit dem Gäste-Magnet Luther-Jubiläum anknüpfen und zählte zwischen Januar und Juni 1,58 Millionen Gäste (+1,2 Prozent). Mit Blick auf das 25. Jubiläum der "Straße der Romanik", den neuen Welterbe-Titel für den Naumburger Dom und das Festjahr zum 100. Bauhaus-Jubiläum im nächsten Jahr prognostiziert das Tourismusbarometer weiterhin eine gute Entwicklung. "Die Landesregierung wird die überregionale und internationale Vermarktung des Reiselandes weiter intensivieren", kündigte Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) an.

    "Bei aller Freude über steigende Gästezahlen sollten wir vor allem darauf achten, dass unsere Gäste zufrieden sind", mahnte OSV-Präsident Michael Ermrich an. "Erfolg im Tourismus braucht eine konsequente Qualitätsorientierung und kundennahe Ausrichtung." Hier sehen die Wissenschaftler hinter dem Tourismusbarometer Nachholbedarf: Ob in der Kategorie Essen und Trinken, beim Service oder der Zimmerausstattung - überall erreicht das sachsen-anhaltische Gastgewerbe schlechtere Zufriedenheitswerte als im Bundesschnitt. Nur beim Preis und beim deutschlandweit eher unzufrieden stimmenden Wlan- Angebot liegt Sachsen-Anhalt im Schnitt.

    Das schlägt sich auch im Gesamtvergleich wieder. Zwar liege die Gästezufriedenheit mit 81,7 Punkten 0,5 Punkte höher als im Jahr zuvor, hieß es. Es liege aber weiterhin unter dem ostdeutschen (82,5) sowie dem bundesweiten Schnitt (82,8). Überdurchschnittlich gut schnitt der Harz ab. Die Region erreichte auf der Zufriedenheitsskala etwas mehr als 83 von 100 möglichen Punkten. Auch die Altmark (82 Punkte) schnitt gut ab. Die Region Halle und Saale-Unstrut bekam hingegen die schlechtesten Werte (79,3 Punkte).

    Laut Studie legt die Branche auch bei der Beschäftigung zu: Der Anteil des Gastgewerbes an allen sozialversicherungspflichtigen Jobs im Land stieg seit 2014 um 0,2 Punkte auf 2,9 Prozent. Der Fachkräftemangel mache sich dennoch bemerkbar: Waren im Jahr 2012 noch elf Prozent der angebotenen Lehrstellen nicht besetzt, konnte voriges Jahr schon jeder fünfte Platz nicht vergeben werden. Die Zahl aller angebotenen freien Stellen stieg im gleichen Zeitraum um 30 Prozent. "Hier müssen wir kreative Wege zur Fachkräftegewinnung einschlagen", sagte Wirtschaftsminister Willingmann.

    Auch bei der Struktur sehen die Experten Verbesserungsmöglichkeiten: So vermarktet sich nur jedes dritte Übernachtungsangebot in Sachsen-Anhalt mit einem klaren Profil, besonderen Themen oder Spezialangeboten für Freizeitsportler oder Familien. Dabei seien solche Nischenkonzepte und ein Zielgruppenfokus ein wichtiger Erfolgsfaktor./hnl/DP/tos





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