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Deutsche sparen sich arm
In dieser Woche hat die Allianz zum neunten Mal ihren „Global Wealth Report“ vorgestellt. Darin wird untersucht, wie sich global gesehen die privaten Geldvermögen entwickeln. Es wird deutlich, wie gering der Zuwachs bei den deutschen Sparern etwa im Vergleich mit den USA ist. Den Grund sieht Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise darin, dass die Deutschen zwar für ihr Geld hart arbeiten, aber ihr Geld nicht arbeiten lassen. Dieses Phänomen zeigt sich auch in den nackten Zahlen des Reports. US-Bürger haben im Durchschnitt der letzten Jahre (seit 2007) etwa 50 Prozent des Geldvermögens in Wertpapiere investiert.
Dieser Anteil war für mehr als 60 Prozent des gesamten Vermögenswachstums verantwortlich. Gleichzeitig ist das Geldvermögen durchschnittlich pro Jahr um 4,6 Prozent gewachsen, und das bei relativ geringen Sparleistungen. In Deutschland hingegen beträgt der Wertpapieranteil nur 24 Prozent und dieser ist für gerade einmal fünf Prozent der Wertgewinne verantwortlich. Das Ergebnis ist ein jährlicher Zuwachs von 3,4 Prozent des Vermögens — bei beinahe doppelt so hohen Sparleistungen wie in den USA. So sparen sich die deutschen arm. Daher sollte die Regierung endlich das Sparen in Wertpapieren fördern.
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Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende
Jörn Kränicke
Chefredakteur