Nach einer Korrektur in die Jahresendrallye?
Während der Durchbruch bei den Verhandlungen um einen Nachfolger für das Nafta-Abkommen die Aktienmärkte in den USA beflügelte (siehe Börse-Intern vom 04.10.) und die Anleger den Dow Jones sowie den Nasdaq100 auf neue Allzeithochs trieben, konnten Euro-Aktien nicht mithalten. Denn hierzulande wurde die Stimmung letzte Woche durch die Haushaltspläne der italienischen Regierung getrübt.
Italiens Haushaltspläne schüren Angst vor neuer Schuldenkrise
Die Regierungsparteien Italiens kündigten für 2019 ein Haushaltsdefizit von 2,4 % an. Das ist dreimal so viel wie die Vorgängerregierung anvisiert hatte. Zwar liegt das Defizit damit noch unter den 3 %, die laut Maastricht-Regeln erlaubt sind, und es wird wohl auch in den kommenden drei Jahren unter dieser Grenze bleiben, doch Italien sitzt auf einem Schuldenberg von 131 % der Wirtschaftsleistung. Und das ist mehr als doppelt so viel wie erlaubt (60 %). Nur Griechenland, das mit mehreren Milliarden-Hilfsprogrammen gerettet werden musste, ist noch höher verschuldet.
An den Finanzmärkten sorgten die Budgetpläne daher für Verunsicherung. Aus Furcht vor einer neuen Schuldenkrise wurden „sichere Häfen“ wie Bundesanleihen und Edelmetalle gesucht, während der Euro und Aktien aus dem Eurogebiet verkauft wurden. Insbesondere italienische Bankaktien rauschten in die Tiefe. Und die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen kletterte auf über 3 %.
DAX setzt Konsolidierung fort
Für den DAX hatte das aber überschaubare Konsequenzen. Denn der deutsche Leitindex war zuvor schon kurz nach der Leitzinsanhebung der US-Notenbank am Trendhoch bei 12.458,3 Punkten gescheitert (siehe roter Pfeil im folgenden 5-min-Chart) und hatte dann im Grunde lediglich seine vorangegangene, leicht abwärts gerichtete Konsolidierung fortgesetzt (blaue Pfeil), wenn auch unter erhöhter Volatilität.
Und diese Konsolidierung ist aus Sicht der Target-Trend-Methode (siehe folgender Chart) gar nicht ungewöhnlich. Denn demnach hangelt sich der DAX aktuell quasi idealtypisch entlang einer (rot gestrichelten) Konsolidierungslinie der Target-Trend-Methode nach unten (gelber Pfeil).
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Dabei ist der deutsche Leitindex wieder an die schmale grüne Unterstützungszone herangelaufen, die sich insbesondere aus den Tiefs von Juni und August begründet. Selbst wenn diese Zone unterschritten wird, wäre dies nicht bearish zu werten. Schließlich war der DAX auch zuvor schon bis an die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten gefallen, hatte sich dann aber wieder deutlich erholt.