Generationenwechsel nach 25 Jahren
Ist die Aktie des Baukonzerns jetzt wieder ein Kauf? - Seite 2
2017 erzielte Bauer einen Umsatz von fast 1.8 Mrd. Euro sowie ein EBIT von gut 90 Mio. Euro. Die Marge betrug 5.4 %, netto klingelten allerdings nur lausige 3.7 Mio. Euro in der Kasse. Für das Jahr 2018 erwartet der Vorstand einen Umsatz von rund 1.8 Mrd. Euro und ein EBIT von etwa 90 Mio. Euro. Das Nettoergebnis wird deutlich höher ausfallen als im Vorjahr, was wegen des niedrigen Niveaus aber auch keine Kunst ist. Auf einer Investorenkonferenz Mitte September hatte das Management den Ausblick zuletzt bekräftigt. Analysten rechnen für dieses Jahr mit einem Überschuss von 23 Mio. Euro. Das hohe Delta zwischen EBIT und Nettoergebnis bei Bauer liegt in erster Linie an einer doch üppigen Verschuldung. Per Ende Juni 2018 ist Bauer kurz- und langfristig bei Banken mit gut 720 Mio. Euro verschuldet. Es errechnet sich eine Nettoverschuldung von rund 680 Mio. Euro. Pensionsverpflichtungen in Höhe von 130 Mio. Euro haben wir dabei gar nicht eingerechnet. Die Verschuldung dient natürlich vor allem zur Finanzierung des Working Capitals und der künftigen Umsätze von Bauer. Ungewöhnlich ist das nicht. Nichtsdestotrotz erscheint uns die Verschuldung als zu hoch.
Perspektivisch will Bauer pro Jahr um 3 bis 8 % wachsen und dabei mit einer EBIT-Marge von 7 bis 9 % wirtschaften. An der Börse wird Bauer lediglich mit 277 Mio. Euro kapitalisiert. Teuer ist die Aktie nicht. Einerseits profitiert die Firma von den Herausforderungen in der Welt, wie der Urbanisierung, dem wachsenden Infrastrukturbedarf, der Umwelt sowie dem Bedarf an Ressourcen wie Wasser, Öl und Gas. Andererseits ist das Unternehmen auch stark von konjunkturellen Risiken abhängig. Wird’s zum Beispiel im Nahen Osten ungemütlich, wirkt sich das bei Bauer durchaus aus. In der aktuellen Struktur ist Bauer für ein Investment eher ungeeignet. Für kurzfristig orientierte Anleger bietet sich bei Kursen von 16 Euro wieder eine Chance an.