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    Generationenwechsel nach 25 Jahren  2003  0 Kommentare Ist die Aktie des Baukonzerns jetzt wieder ein Kauf?

    Nach knapp 25 Jahren endet die Amtszeit von Thomas Bauer als Vorstandsvorsitzender beim Baukonzern aus Schrobenhausen. Künftig wird er als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Bauer AG agieren. Die Familie Bauer kontrolliert rund 48 % der Anteile am Unternehmen. An der Börse hält sich der Erfolg von Bauer allerdings doch stark in Grenzen. Im Juli 2006 feierte das Bauunternehmen den Börsengang mit einem Emissionspreis von 16.75 Euro. Aktuelle Notiz: 16.10 Euro.

    Langfristige Investoren konnten mit Ausnahme der Dividenden mit der Aktie nicht viel Geld verdienen. Für Trader ist die Aktie jedoch ein El Dorado. Die Volatilität in dem Papier ist sehr hoch. Anfang 2017 notierte das Papier bei gut 10 Euro, um sich binnen eines Jahres auf Kurse von gut 30 Euro fast zu verdreifachen. Bis April 2018 folgte ein Sturz auf Kurse um 18 Euro, um danach wieder auf Kurse von 27 Euro zu klettern. Zurzeit geht’s wieder abwärts.

    Die Geschäftstätigkeit des Konzerns unterteilt sich in 3 Segmente: Bau, Maschinen und Resources. Das Segment Bau bietet neben den bekannten auch neue, innovative Spezialtiefbauverfahren an und führt weltweit Gründungen, Baugruben, Dichtwände und Baugrundverbesserungen aus. Im Segment Maschinen ist Bauer Anbieter für die gesamte Palette an Geräten für den Spezialtiefbau sowie für die Erkundung, Erschließung und Gewinnung natürlicher Ressourcen. Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf Produkte und Services für die Bereiche Wasser, Umwelt und Bodenschätze. Die Oberbayern beschäftigen gut 11 000 Mitarbeiter. Im Segment Bau ist Bauer in erster Linie im Bereich Spezialtiefbau aktiv. Das Segment steht für knapp die Hälfte des Umsatzes der Gruppe. Die Margen sind allerdings dünn und die Risiken viel zu hoch. In der Vergangenheit musste Bauer immer mal wieder auch Abschreibungen auf Projekte vornehmen, die dann das gesamte Ergebnis verhagelten. Zudem ist die Kapitalbindung immens.

    Erheblich bessere Margen werden im Maschinenbau eingefahren. Hier erreicht Bauer sogar zweistellige Renditen. Das Segment Resources erzielt vernünftige Margen. Bauers Nachfolger ist Michael Stomberg. Er hat Physik studiert und war zuletzt COO bei EagleBurgmann, einem Anbieter industrieller Dichtungstechnik, und für die Bereiche Produktion, Produktentwicklung und das Projektgeschäft verantwortlich. Die Gesellschaft ist im Besitz des Familienunternehmens Freudenberg, die immerhin einen Umsatz von fast 10 Mrd. Euro macht. Stomberg dürfte sich bei Familienunternehmen somit gut auskennen. Eine echte Expertise im traditionell schwierigen Baugeschäft können wir bei Stomberg jedoch nicht erkennen. Das muss aber auch nicht sein. Bauer hat sich wohl sehr bewusst für einen externen Manager entschieden, der nicht direkt aus der eigenen Branche kommt. Vielleicht sogar ein Vorteil: Wir würden es zum Beispiel begrüßen, wenn sich das Unternehmen vom Bereich Bau vollständig verabschiedet und diesen Bereich verkauft. In der Vergangenheit konnte sich die Firma zu diesem Schritt nie richtig durchringen. Grund ist das Ineinandergreifen aller 3 Einheiten und die Position als Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten. Stomberg sollte die Positionierung kritisch überdenken. Die Börse würde den Schritt sicher honorieren. Dann würde nämlich ein sehr profitabler Maschinenbauer für die Baudindustrie entstehen.

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    Redaktion Vorstandswoche
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