checkAd

    Umfrage  244  0 Kommentare Jeder dritten Bank drohen BaFin-Sanktionen

    Berlin (ots) - 35 Prozent der Banken in Deutschland verfügen über
    lückenhaft dokumentierte Abläufe. In jedem dritten Institut sind die
    Verantwortlichkeiten zudem nicht eindeutig geregelt. Damit verstoßen
    die Geldhäuser gegen die Mindestanforderungen an das Risikomanagement
    (MaRisk). In solchen Fällen kann die Bankenaufsicht (BaFin) Bußgelder
    verhängen und Nacharbeiten fordern. Das ist das Ergebnis einer
    Umfrage von Procedera Consult. Befragt wurden 104 Fach- und
    Führungskräfte aus der Bankbranche.

    Probleme bereitet den Banken auch eine unzureichende
    Software-Unterstützung, um Prozesse zu dokumentieren und zu steuern.
    Fast 40 Prozent beklagen, dass die IT zu wenig Hilfestellungen
    bietet, um diese Aufgaben angemessen zu erfüllen. Das ist gefährlich,
    da den Banken dadurch der Überblick fehlt über die internen Abläufe.
    Dabei schreibt die MaRisk ausdrücklich vor, dass alle
    Geschäftsaktivitäten schriftlich festgehalten und als
    Organisationsrichtlinien allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden
    müssen (MaRisk AT 5). "Wer bei der Dokumentation schlampt, geht ein
    hohes Risiko ein", warnt Gisbert Beckmann, Geschäftsführer bei
    Procedera Consult. "Zu den Bußgeldern kommen häufig eng gesetzt
    Fristen hinzu, um festgestellte Mängel zu beheben."

    Insgesamt kommt das Prozessmanagement vieler Banken schlecht weg.
    Nur knapp die Hälfte der Befragten ist mit dem aktuellen Stand
    zufrieden. Nachholbedarf besteht besonders darin, Prozesse zu
    visualisieren. 57 Prozent vergeben in diesem Bereich die Schulnote 3
    oder schlechter. 51 Prozent bemängeln zudem, dass sich die Prozesse
    nur schwer anpassen lassen. Das gilt besonders für
    abteilungsübergreifende Abläufe, an denen mehr als nur eine Stelle
    beteiligt ist. Schuld daran sind neben technischen Unzulänglichkeiten
    aber auch fehlende Standards. Nur 58 Prozent sind bei der
    Standardisierung gut oder sehr gut aufgestellt. "Die Banken müssen
    endlich mental den Schalter umlegen", so Gisbert Beckmann. "Wer das
    Prozessmanagement ordentlich aufstellt, erfüllt viele regulatorischen
    Anforderungen quasi im Vorbeigehen."

    Der Experte für Bankorganisation empfiehlt, Kompetenzen für das
    Prozessmanagement in einer eigenständigen Abteilung zu bündeln. "In
    der Praxis arbeiten diejenigen Institute am besten, die methodische
    Standards wie BPMN beherrschen und anwenden, um die Prozesse zu
    modellieren", erklärt Beckmann. "Eine methodisch gut ausgebildete
    Bankorganisation, die übergreifend die Fachbereiche steuert, zahlt
    sich sehr schnell aus, weil sie Insellösungen verhindert und dazu
    beiträgt, das noch immer in vielen Häusern vorherrschende Silodenken
    aufzubrechen."

    Über die Studie

    Im April und Mai 2018 hat Procedera Consult 104 Fach- und
    Führungskräfte aus der Bankbranche online zum Stand des
    Prozessmanagements befragt. Die Befragten stammen aus Instituten mit
    einer Bilanzsumme von mehr als 10 Mrd. Euro (8 Prozent), 5 bis 10
    Mrd. Euro (33 Prozent), 1 bis 5 Mrd. Euro (50 Prozent) sowie weniger
    als 1 Mrd. Euro (9 Prozent). Sie arbeiten in den Abteilungen IT,
    Kundenservice, Kreditwesen, Vertrieb, Controlling, Interne Revision
    und Bankorganisation.

    Über Procedera Consult

    Procedera ist eine auf Organisationsfragen spezialisierte
    Unternehmensberatung für Banken und Sparkassen. Seit 2008 unterstützt
    das Unternehmen fachlich und technisch Organisationsbereiche von
    Kreditinstituten im Prozessmanagement sowie der Umsetzung
    regulatorischer Anforderungen. Die Markterfahrung bei der Analyse und
    Überarbeitung von Organisationshandbüchern reicht bis 1988 zurück.
    Als Umsetzungsberater beschäftigt Procedera Fachspezialisten, die
    zuvor selbst jahrelang Organisationsthemen auf Institutsseite
    verantwortet haben.

    OTS: Procedera Consult GmbH
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/104119
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_104119.rss2

    Pressekontakt:
    Procedera Consult GmbH
    Alexandra Heck
    alexandra.heck@procedera.de
    Tel.: +49 30 86008220
    Emser Platz 2
    10719 Berlin



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Umfrage Jeder dritten Bank drohen BaFin-Sanktionen 35 Prozent der Banken in Deutschland verfügen über lückenhaft dokumentierte Abläufe. In jedem dritten Institut sind die Verantwortlichkeiten zudem nicht eindeutig geregelt. Damit verstoßen die Geldhäuser gegen die Mindestanforderungen an …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer