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    Stuttgarter Zeitung  717  0 Kommentare Schwarzarbeit und Mindestlohn: Zoll verstärkt den Kontrolldruck auf die Gastronomie in Baden-Württemberg

    Stuttgart (ots) - Gegen den Bundestrend werden in
    Baden-Württemberg mehr Betriebe vom Zoll kontrolliert: Waren es im
    ersten Halbjahr 2017 noch 3273 Betriebe, darunter 455 aus dem
    Gastgewerbe, so wurden bis Juni dieses Jahres 3438 Betriebe (plus
    fünf Prozent) und 755 aus dem Gastgewerbe (plus 66 Prozent)
    überprüft. Gleichzeitig ist die Zahl der Ermittlungsverfahren
    aufgrund nicht gezahlter Mindestlöhne von 262 auf 215 insgesamt und
    von 62 auf 42 Verfahren im Gastgewerbe gesunken. Diese Zahlen nannte
    die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der "Stuttgarter
    Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagausgabe).

    Dem neuen NGG-Chef Guido Zeitler reichen diese Fortschritte noch
    nicht aus: "Baden-Württemberg liegt bei den Kontrollen zwar über dem
    Bundesdurchschnitt", sagte er den Zeitungen. Trotzdem müsse ein
    Betrieb im baden-württembergischen Gastgewerbe lediglich alle 20
    Jahre mit einer Visite der Finanzkontrolle Schwarzarbeit rechnen.
    "Der geringe Kontrolldruck kann den einen oder anderen Gastwirt oder
    Hotelier dazu verleiten, es mit dem Mindestlohn, der Schwarzarbeit
    oder der illegalen Beschäftigung nicht so genau zu nehmen", warnte
    er. Bundesweit sei die Kontrolldichte noch geringer: Dort werde jedes
    der 2,2 Millionen Unternehmen statistisch gesehen nur alle 40 Jahre
    vom Zoll überprüft - somit sei die Abschreckung nicht groß genug.

    Der Gewerkschaftsvorsitzende kritisierte zudem den Vorstoß der
    CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, eine
    Bundesratsinitiative zur Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes auf
    den Weg zu bringen. Die Anhebung der Höchstarbeitszeit von zehn
    Stunden pro Tag ist eine alte Forderung des Deutschen Hotel- und
    Gaststättenverbandes (Dehoga). "Das ist ein Irrsinn", rügt Zeitler.
    "Wir streiten über die Verlängerung von Lebensarbeitszeiten, und der
    Dehoga redet offensiv von einem großen Fachkräftemangel in der
    Branche." Zugleich wolle er aber seine Rahmenbedingungen
    verschlechtern. "Wer so eine Branchenpolitik macht wie unser Verband,
    der hat noch nicht wirklich begriffen, wohin die Entwicklung da
    gerade geht."

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