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    FRESENIUS IM FOKUS  798  0 Kommentare Von dem Rekordjahr bröckelt der Glanz

    BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Eine Gewinnwarnung der Tochter Fresenius Medical Care (FMC) und gedämpfte Prognosen der Mutter Fresenius haben in den vergangenen Wochen die Anleger verschreckt - ein weiterer Rückschlag für den erfolgsverwöhnten Konzernchef Stephan Sturm. Was bei dem Dax -Unternehmen aus Bad Homburg los ist, was Experten sagen und wie die Aktie läuft.

    DAS IST LOS BEI FRESENIUS:

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    Der Medizinkonzern Fresenius wächst seit Jahren - und so soll es auch 2018 sein. Das 15. Rekordjahr in Folge verlief bislang aber weniger glanzvoll, als sich dies Unternehmenslenker Sturm erhofft haben dürfte. Die geplante Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn floppte, die doch eigentlich mit einem Kaufpreis von rund 4,4 Milliarden Euro zum zweitgrößten Deal in der Unternehmensgeschichte werden sollte. Aktuell liefern sich beide Seiten einen Gerichtsstreit, bei dem aber gute Chancen bestehen, bis zum ersten Quartal 2019 zugunsten der Bad Homburger entschieden zu werden.

    Damit hat Sturm einen Problempunkt womöglich bald abgehakt - doch neue Stolpersteine liegen bereits auf dem Weg: Bei der Dialysetochter FMC, die stark vom US-Markt und seinen strengen regulatorischen Vorgaben abhängig ist, klemmt es nach einem erholsamen Jahr 2017 plötzlich wieder. Zweimal wurden bereits die Umsatzziele gekürzt, zuletzt auch die alten Gewinnziele gestrichen. Auch Fresenius selbst gibt sich für das Gesamtjahr nun etwas bescheidener.

    Dass die Geschäfte der auf Infusionsmedizin, klinische Ernährung und Nachahmermedikamente spezialisierten Tochter Kabi brummen, tritt derzeit nahezu in den Hintergrund. Denn auch das deutsche Krankenhausgeschäft macht überraschend mehr Probleme als zunächst geahnt. Die Branche leidet seit Jahren an Überkapazitäten, der zunehmende Trend zur ambulanten Behandlung macht es nicht leichter. Die Patientenzahlen der deutschen Helios sinken, obendrein verließen in diesem Jahr überraschend zahlreiche Spezialisten das Ärzteteam des Unternehmens.

    Fresenius war durch den Kauf von ehemaligen Rhön-Kliniken zum größten privaten Krankenhausbetreiber in Deutschland aufgestiegen. Um weiter wachsen zu können, übernahm der Konzern vor gut zwei Jahren die spanische Klinikkette Quironsalud. Anders als in Deutschland hat der spanische Krankenhausmarkt noch deutlich Luft nach oben. Das gilt auch für andere Märkte in Europa, mit denen das Management nun liebäugeln dürfte.

    Im Raum steht deshalb die Frage, wann der Fresenius-Konzern, der in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Zukäufe gewachsen ist, wieder zuschlagen könnte. Nach dem Akorn-Debakel hat Sturm bislang noch nichts Neues im Köcher - zumindest offiziell. Offen bleibt damit, was der Fresenius-Chef jetzt mit dem Geld vorhat, das er eigentlich für den Akorn-Kauf ausgeben wollte. Sturm wird sich womöglich etwas einfallen lassen müssen, um die Investoren zufrieden zu stellen, die wegen des Verfalls der Aktie aktuell auf hohen Kursverlusten sitzen. Dass er immer für eine Überraschung gut ist, hat der 55-Jährige bereits mehrfach bewiesen.

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    DAS SAGEN ANALYSTEN:

    Die vorsichtiger formulierten Ziele des Fresenius-Konzerns haben mehr als ein Dutzend Analysehäuser und Banken prompt dazu veranlasst, ihre Kursziele für die Aktie zu senken. Von den im dpa-AFX-Analyser erfassten 20 Experten traut gleichwohl die Mehrheit dem Papier noch immer ein hohes Kurspotenzial zu. Das Kursziel liegt im Schnitt bei 71,10 Euro - also 40 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Mehrheit der Beobachter empfiehlt das Papier zum Kauf.

    Viele Experten sind allerdings skeptisch, dass Fresenius das Ruder zügig wieder herumreißen kann. Über die Probleme bei FMC und Helios hinaus wird unterstellt, dass sich das satte Jahr 2018 für Kabi nicht wiederholen wird. Kepler-Analyst Oliver Reinberg geht deshalb davon aus, dass der Konzern zur 2018er-Bilanz im Februar nur ein geringes Wachstum für das neue Geschäftsjahr in Aussicht stellen dürfte - und damit in der Konsequenz die für 2020 gesteckten Ziele verfehlen wird. Es werde deshalb eine Zeit brauchen, um das Vertrauen der Investoren in die Aktie wiederherzustellen, ist sich Reinberg sicher. Gleichwohl gehört Reinberg zu jenen Experten, die Fresenius als weiterhin starkes Unternehmen loben.

    Dagegen ist Ian Douglas-Pennant von der der Schweizer Großbank UBS besonders pessimistisch. Er empfiehlt als einziger der im dpa-AFX-Analyser erfassten Experten, das Papier zu verkaufen. Seiner Ansicht nach bedroht insbesondere die weitere Entwicklung der Flüssigmedizinsparte Kabi nun den Aktienkurs. Kabi profitiert aktuell von einem knapp bestückten Medikamentenmarkt in den USA. Analyst Ian Douglas-Pennant geht jedoch davon aus, dass ein verstärkter Wettbewerb auf dem Markt für injizierbare Medikamente im ersten Halbjahr für mehr Preisdruck sorgen sollte.

    DAS MACHT DIE AKTIE:

    Zumindest für die Aktionäre wird 2018 voraussichtlich alles andere als ein Rekordjahr. Seitdem Fresenius und die Dialysetochter ihre Ziele schrumpften, scheint die Börse in Alarmstimmung. Das Fresenius-Papier hat seit der Nachricht mehr als ein Viertel an Wert eingebüßt, fast täglich geht es ein kleines Stückchen weiter abwärts.

    Am Dienstag rutschte der Kurs erstmals seit mehr als dreieinhalb Jahren unter die Marke von 50 Euro - mit 49,48 Euro war die Aktie zuletzt so günstig zu haben wie seit Februar 2015 nicht mehr. Die negativen Analystenstimmen, die sich in den vergangenen Wochen häuften, taten ihr Übriges.

    Dabei sah zuvor noch alles bestens aus. Vor allem die Aussichten im Prozess um Akorn hatten in diesem Jahr den Kursverlauf bestimmt. Mehrfach nahm die Aktie sogar die Hürde von 70 Euro und näherte sich damit dem bisherigen Rekordhoch von 2017 wieder an. Nach der jüngsten Talfahrt jedoch summiert sich der Wertverlust seit Jahresbeginn inzwischen auf fast ein Viertel./tav/men/fba


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