Bayer – Wachstum trotz Monsanto? - Seite 2
Mit der Übernahme von Monsanto soll derweil der Crop Science-Sektor kräftig wachsen. Die Chancen stehen günstig. Studien der UN zufolge wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf rund 9,8 Milliarden steigen. Nach Einschätzung von Bayer wird der Bedarf nach Nahrungsmitteln und Biokraftstoff gegenüber 2017 um rund 50 Prozent ansteigen. Die Nachfrage ist nur durch höhere Ernteerträge zu befriedigen. Dies wiederum ist nur mit einem wachsenden Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel zu erzielen. Der Zusammenschluss zwischen Bayer und Monsanto macht auch geografisch Sinn. Schließlich ist Bayer vor allem in Europa und Asien gut positioniert während Monsanto einen Großteil des Geschäfts in Nord- und Südamerika macht. Damit steigt der Crop Science-Anteil am Gesamtumsatz auf rund 44 Prozent.
Um die Schulden durch den Zukauf zu senken, tritt Baumann in allen Sparten auf die Kostenbremse. Ab 2022 sollen Synergien und Sparprogramme Kostenersparnisse von jährlich insgesamt 2,6 Milliarden Euro bringen. Ein großer Teil der Analysten ist mittelfristig optimistisch für die Aktie gestimmt. Mit einem KGV von rund 9,2 und einer Dividendenrendite von 4,4 Prozent (Quelle: Thomson Reuters, 04.12.2018) ist der DAX-Wert moderat bewertet. Größter Unsicherheitsfaktor bleiben jedoch die glyophosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto. Im Oktober wurde ein im August gefälltes Urteil bekräftigt. Zwar wurde die Strafsumme verringert. Bayer geht dennoch in Berufung. Einem Beitrag auf N-TV vom 11. Oktober 2018 zufolge sind rund 8.700 Klagen anhängig. Der Fortgang der Verfahren sowie die Stimmung des Gesamtmarkts könnten die Aktie auch weiterhin unter Druck setzen.
Charttechnischer Ausblick: Bayer
Widerstandsmarken: 72,20/80,00 EUR
Unterstützungsmarken: 61,20/65,30 EUR
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Die Aktie Bayer kam in den zurückliegenen 12 Monaten deutlich unter Druck. Mitte November sie sich im Bereich von EUR 61,20 stabilisiert und dreht aktuell nach oben. Die 10- und 20-Tage-Durchschnittslinie wurde bereits überschritten. Die nächste größere Hürde liegt bei EUR 72,20 (Novemberhoch). Gelingt es, dieses Level zu überschreiten, besteht die Chance auf eine Erholung bis EUR 80 (Oktoberhoch). Kippt die Aktie hingegen unter EUR 65,30 ist mit einem erneuten Rücksetzer bis EUR 61,20 zu rechnen.