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     405  0 Kommentare Anteil der Kohle an Stromerzeugung sinkt

    BERLIN (dpa-AFX) - Mehr Ökostrom, weniger Strom aus Kohlekraftwerken: Die erneuerbaren Energien steuern immer mehr zur Stromerzeugung in Deutschland bei. Nach einer Prognose des Branchenverbands BDEW von Mittwoch legte der Beitrag von Windkraft oder Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung 2018 auf insgesamt 35 Prozent zu. Im Vorjahr waren es 33 Prozent. Zum Vergleich: 2010 lag der Anteil der erneuerbaren Energien noch bei 17 Prozent.

    Der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms dagegen sinkt 2018 voraussichtlich von 37 Prozent auf 35 Prozent. Dies liege auch an deutlich gestiegenen CO2-Preisen im EU-Emissionshandel.

    Die Entwicklung sorgte dafür, dass der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 im Energiesektor weiter zurückging, und zwar um rund elf Millionen Tonnen. Der Energiebereich sei auf einem guten Weg, die Klimaziele 2020 zu erreichen, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung: "Der Energiesektor liefert."

    In anderen Sektoren, etwa im Verkehr, besteht dagegen noch ein großer Nachholbedarf. Kapferer sprach sich erneut für eine CO2-Bepreisung aus. Im Gegenzug solle die Stromsteuer gesenkt werden.

    Zugleich ist 2018 der Energieverbrauch in Deutschland deutlich zurückgegangen, wie Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zeigen. Der Verbrauch sank gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent. Damit liege der Energieverbrauch in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 1970er Jahre.

    Für den geringeren Energieverbrauch in Deutschland machte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen vor allem gestiegene Preise, die milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz verantwortlich.

    Kapferer forderte mehr Anstrengungen der Bundesregierung beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Ein Schlüssel dazu sei der Ausbau der Stromleitungen, der bisher den Zielen hinterherhinkt. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien auf 65 Prozent steigen.

    Der BDEW plädiert daneben für einen Ausbau der Gaskapazitäten. Deutschland will bis 2022 komplett aus der Kernenergie aussteigen. Der Anteil der Stromerzeugung aus der Kohle soll in den kommenden Jahrzehnten weiter sinken. Eine Kommission berät über den Ausstieg Deutschlands aus der klimaschädlichen Stromproduktion aus der Kohle. Es geht unter anderem um ein Enddatum für den Kohleausstieg und den Strukturwandel in den Kohleregionen in Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland./hoe/DP/nas




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