dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 19.12.2018
ROUNDUP 2: Sieg der Vernunft? Italien und EU legen Haushaltsstreit bei
BRÜSSEL - Italien und die EU-Kommission haben ihren Haushaltsstreit mit einem Kompromiss vorerst beigelegt. "Die heutige Einigung ist nicht ideal", sagte EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis am Mittwoch in Brüssel. Ein Defizitverfahren könne jedoch damit vermieden werden - vorausgesetzt, die italienischen Zugeständnisse würden umgesetzt. In Wochen der Konfrontation wurde viel Vertrauen verspielt: Nicht nur zwischen Brüssel und Rom, sondern auch an den Finanzmärkten. Die reagierten positiv auf die Einigung.
USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen überraschend
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im November überraschend gestiegen. Sie seien im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent geklettert, teilte die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet.
ROUNDUP: EU rüstet sich für chaotischen Brexit
BRÜSSEL - Die Gefahr eines Brexits ohne Austrittsvertrag treibt die Europäische Union zu Notfallplänen, die das befürchtete Chaos im Flugverkehr, beim Zoll und an den Finanzmärkten mildern sollen. So sollen Sonderregeln auch bei einer abrupten Trennung Ende März einige Flugverbindungen zwischen Großbritannien und der EU sichern, wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte. Briten in EU-Staaten sollen möglichst ein Bleiberecht bekommen. Bedingung ist, dass auch Großbritannien ähnliche Zugeständnisse gewährt.
ROUNDUP: Regierung billigt Macrons milliardenschwere Sozialmaßnahmen
Lesen Sie auch
PARIS - Die französische Regierung hat im Eiltempo den Weg für die von Präsident Emmanuel Macron in der "Gelbwesten"-Krise versprochenen Sozialmaßnahmen freigemacht. "Der Gesetzestext wurde in einer Rekordzeit vorbereitet", sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux am Mittwoch in Paris. Über das milliardenschwere Paket solle schon am Donnerstag in der Nationalversammlung beraten werden. Unter den Sicherheitskräften im Land, die seit Wochen bei den Protesten der "Gelben Westen" im Dauereinsatz sind, wächst zugleich der Unmut.
Belgien: Geschäftsklima trübt sich wie erwartet ein
BRÜSSEL - In Belgien hat sich das Geschäftsklima im Dezember wie erwartet eingetrübt. Der Indikator sei im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Punkte auf minus 0,9 Zähler gefallen, teilte die belgische Notenbank (BNB) am Mittwoch in Brüssel mit. Volkswirte hatten diesen Rückgang erwartet.
Dramatische Szenen im britischen Parlament bei Fragestunde
LONDON - Die Nerven im britischen Parlament liegen blank. Bei der letzten Fragestunde vor den Weihnachtsferien ist es am Mittwoch zu tumultartigen Szenen gekommen. Mitglieder der Regierungsfraktion beschuldigten Oppositionschef Jeremy Corbyn, Premierministerin Theresa May während der Sitzung als "dumme Frau" bezeichnet zu haben.
US-Leistungsbilanzdefizit steigt auf den höchsten Stand seit Ende 2008
WASHINGTON - Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im dritten Quartal auf den höchsten Stand seit Ende 2008 gestiegen. Nach Angaben des Handelsministeriums vom Mittwoch sei es gegenüber dem Vorquartal um 23,6 Milliarden auf 124,8 Milliarden US-Dollar geklettert. Volkswirte hatten mit einem Defizit von 125,0 Milliarden Dollar gerechnet.
ROUNDUP 2: Angst vor China? Schärfere Regeln für Investoren-Einstieg
BERLIN - Die Zeiten sind turbulent - und vor allem Unternehmen aus China drängen nach Deutschland: Die Bundesregierung hat zum Schutz vor Spionage und des geistigen Eigentums die Hürden für ausländische Investoren erhöht. Mit einer Änderung der Außenwirtschaftsverordnung senkte das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin für sensible Bereiche die Schwelle, ab der die Bundesregierung einen Anteilserwerb durch einen Investor prüfen kann. Statt bisher ab einem Anteil von 25 Prozent wird nun schon ab zehn Prozent geprüft.
Regierungssprecher: Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung
BERLIN - In der Bundesregierung gibt es vorerst keinen Platz für ein Ministeramt von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU). "Die Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Eine weitere Frage erübrige sich.
ROUNDUP: Angst vor China? Schärfere Regeln für Investoren-Einstieg
BERLIN - Die Zeiten sind turbulent - und vor allem Unternehmen aus China drängen nach Deutschland: Die Bundesregierung hat zum Schutz vor Spionage und des geistigen Eigentums die Hürden für ausländische Investoren erhöht. Mit einer Änderung der Außenwirtschaftsverordnung senkte das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin für sensible Bereiche die Schwelle, ab der die Bundesregierung einen Anteilserwerb durch einen Investor prüfen kann. Statt bisher ab einem Anteil von 25 Prozent wird nun schon ab zehn Prozent geprüft.
Inflation in Großbritannien geht zurück
LONDON - Die Inflationsrate in Großbritannien ist im November leicht zurückgegangen. Die Verbraucherpreise seien um 2,3 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mit. Das ist der niedrigste Wert seit März 2017. Im Oktober hatte die Inflationsrate noch bei 2,4 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit dem Rückgang gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise wie erwartet um 0,2 Prozent.
ROUNDUP: Britische Unternehmen 'entsetzt' über Brexit-Stillstand im Parlament
LONDON - Britische Unternehmensverbände haben eindringlich vor einem Brexit ohne Abkommen gewarnt. Die Idee, dass ein solcher No-Deal-Brexit zu bewältigen wäre, sei unglaubwürdig, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der fünf größten Verbände des Landes am Mittwoch. "Es ist klar, dass einfach nicht genug Zeit da ist, um den schwerwiegenden Verwerfungen und Störungen innerhalb von nur 100 Tagen vorzubeugen."
DIHK-Umfrage: Unternehmen setzen auf Zuwanderung
BERLIN - Eine stärkere Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Nicht-EU-Ausland würde Unternehmen bei der Bewältigung des Fachkräftemangels helfen. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ist deutlich mehr als die Hälfte der befragten Firmen grundsätzlich offen dafür, Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland einzustellen. Rund zwei Drittel der Unternehmen, die derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, sehen in der Einstellung von Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten eine Option, um auf Engpässe zu reagieren. Das geht aus einer Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage des DIHK hervor. Zuerst hatte die "Rheinischen Post" (Mittwoch) darüber berichtet.
Thailands Notenbank mit erster Zinsanhebung seit 2011
BANGKOK - Die Notenbank Thailands hat ihren Leitzins erstmals seit sieben Jahren erhöht. Wie die Zentralbank am Mittwoch in Bangkok mitteilte, steigt der Leitzins um 0,25 Punkte auf 1,75 Prozent. Es ist die erste Anhebung seit dem Jahr 2011. Analysten hatten weitgehend mit der Entscheidung gerechnet, da sie von der Notenbank im Vorfeld signalisiert worden war.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/jsl