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    Börsen-Zeitung  631  0 Kommentare Dax mit Potenzial, Marktkommentar von Werner Rüppel

    Frankfurt (ots) - Am deutsche Aktienmarkt hat das Jahr gut
    begonnen: Der Dax hat im Vergleich zum Ultimo 2018 immerhin um 6,1
    Prozent zugelegt und notiert wieder über der runden Marke von 11000
    Punkten. Da liegt es nahe, Börsenweisheiten wie den Januar- oder
    Jahresauftaktindikator hervorzukramen. Dieser besagt, dass das
    Gesamtjahr meist wie der Jahresauftakt verläuft. Herangezogen wird
    dabei zum einen die "Fünf-Tage-Regel", nämlich dass die
    Kursentwicklung der ersten fünf Handelstage die Richtung für das
    gesamte Jahr anzeigt. Mitunter wird auch die Performance des Monats
    Januar als Wegweiser für den Rest des Jahres gesehen.

    Nun hat Harald Quandt (HQ) Trust die "Fünf-Tage-Regel" für die
    fünf Aktienindizes Dax, S&P 500, Topix, Euro Stoxx 50 und FTSE 100
    untersucht. Dabei fällt das Ergebnis ernüchternd aus. "Der Ertrag in
    den ersten fünf Handelstagen lag zwar über dem historischen
    Mittelwert, einen statistischen Zusammenhang mit der
    Jahresperformance gibt es aber nach unseren Berechnungen nicht",
    stellt Marcel Müller, Leiter des Portfoliomanagements bei HQ Trust,
    fest.

    Auch die Performance des Monats Januar ist als Indikator für den
    Verlauf des Gesamtjahres nicht aussagekräftig. Um dies festzustellen,
    genügt allein der Blick auf die Dax-Entwicklung der vergangenen
    Jahre. 2018 startete der Dax im Januar mit einem Plus von 2,1 Prozent
    und verlor dann von Februar bis Dezember satte 19,9 Prozent an Wert.
    Im Jahr 2016 büßte der Dax im Januar 8,8 Prozent ein, legte dann aber
    von Februar bis Dezember 17,2 Prozent zu. Solche Zahlen lassen eher
    einen Kontraindikator als einen Wegweiser für das Gesamtjahr
    vermuten.

    Wenn der Januar- oder Jahresauftaktindikator kaum eine
    Aussagekraft hat, so heißt das für die Perspektiven an den
    Aktienmärkten rein gar nichts. Zu fragen ist nach anderen Faktoren,
    welche tatsächlich eine gewisse Indikatorfunktion haben. "Aufgrund
    des sehr negativen Sentiments der Investoren gehen wir eher von
    steigenden Aktienmärkten aus, sobald der Konflikt zwischen den USA
    und China beigelegt wird", sagt HQ-Mann Müller. Denn im Gegensatz
    zur "Fünf-Tage-Regel" sei ein negatives Sentiment ein sehr guter
    Kaufindikator für Aktien.

    Die Börse ist zwar einer der wenigen Märkte, an dem viele Anleger
    erst dann kaufen, wenn es teuer ist - obwohl manch einer auch lieber
    ein teures güldenes Steak verzehrt als ein normales, das auf jeden
    Fall besser schmeckt. Doch gilt gerade am Aktienmarkt, trotz oder
    besser aufgrund aller kurzfristigen Über- und Untertreibungen, die
    alte Kaufmannsweisheit: Der Gewinn liegt im günstigen Einkauf.

    Und wenn es auch erhebliche Risiken geben mag, so ist der deutsche
    Aktienmarkt nach den kräftigen Korrekturen der vergangenen Monate
    relativ günstig bewertet. So taxiert die DZ Bank das
    Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dax auf 11,6 (2019 erwartet) und 10,7
    (2020 erwartet). Dabei geht Stratege Michael Bissinger zwar von einer
    Verlangsamung des Gewinnwachstums aus, aber nicht davon, "dass wir in
    eine Rezession abgleiten werden, was die Gewinne massiv unter Druck
    setzen würde." Zudem prognostiziert die DZ Bank eine
    Dividendenrendite des Dax von 3,7 Prozent (für 2019), was vor dem
    Hintergrund des Nullzinsniveaus in Euroland mehr als attraktiv ist.
    Insgesamt stellt Bissinger fest: "Die Kursrückgänge bei Dax und S&P
    500 von in der Spitze über 20 Prozent scheinen übertrieben."

    Darüber hinaus weist der Dax eine bemerkenswerte Eigenschaft auf:
    Außer nach dem Platzen der Dotcom-Blase in den Jahren 2000 bis 2002
    ist seit Berechnung des deutschen Börsenbarometers ab Ultimo 1987 auf
    ein schlechtes Börsenjahr stets ein gutes gefolgt. So kletterte der
    Dax 1991 nach einem Minus von 21,9 Prozent im Vorjahr um 12,9
    Prozent. Und auf den Einbruch von 40,4 Prozent im Jahr 2008 folgten
    2009 und 2010 Wertzuwächse von 23,8 Prozent und 16,1 Prozent. Auch
    der Verlust von 14,7 Prozent 2011 wurde im folgenden Jahr mit einem
    Dax-Plus von 29,1 Prozent wieder mehr als aufgeholt.

    Vor diesem Hintergrund stellt das kräftige Minus von 18,3 Prozent
    im Jahr 2018 einen guten Indikator für ein positives Abschneiden des
    Dax im laufenden Jahr dar. Dies zumindest, wenn die Wirtschaft nicht
    wider Erwarten kräftig einbricht oder uns der Himmel auf den Kopf
    fällt.

    Alles in allem hat der Dax in den kommenden Wochen weiteres
    Aufwärtspotenzial. Da viele Investoren noch vorsichtig positioniert
    sind, könnte die Erholung schneller vonstatten gehen als manch einer
    erwartet.

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    Telefon: 069--2732-0
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