Britische Notenbank hält Zins vor Brexit-Termin konstant
LONDON (dpa-AFX) - Die britische Notenbank hält ihre Leitzinsen vor dem Brexit-Datum Ende März stabil auf niedrigem Niveau. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, beträgt der Leitzins weiterhin 0,75 Prozent. Analysten hatten diese Entscheidung einhellig erwartet. Auf dem aktuellen Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer. Die Entscheidung im geldpolitischen Ausschuss der Notenbank fiel einstimmig.
Hauptgrund für die vorsichtige Haltung der Notenbank ist der Ende März anstehende Brexit. Die Unsicherheit ist hoch, weil ein Austritt des Landes aus der Europäischen Union ohne Abkommen nicht auszuschließen ist. Ein solcher ungeregelter Brexit gilt als größtes Wachstumsrisiko für das Vereinigte Königreich. Derzeit bemüht sich Regierungschefin Theresa May um eine Verschiebung des Austrittstermins.
Viele Unternehmen in Großbritannien haben sich nach Notenbankangaben auf einen ungeregelten Brexit vorbereitet. Etwa zwei Drittel der von der Zentralbank befragten Unternehmen hätten entsprechende Notfallpläne bereits aktiviert. Etwa 80 Prozent der Firmen sagten über sich, dass sie auf einen chaotischen Brexit grundsätzlich vorbereitet seien. Allerdings wiesen auch viele Unternehmen darauf hin, dass einer Absicherung gegen einen Chaos-Brexit Grenzen gesetzt seien.
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Die mit dem Brexit-Prozess verbundene Unsicherheit habe das Vertrauen in der Wirtschaft belastet und der wirtschaftlichen Aktivität geschadet, teilte die Notenbank mit. Nach wie vor spricht sie davon, dass ihre Reaktion auf einen ungeordneten Brexit sowohl in einer strafferen als auch einer lockereren Geldpolitik bestehen könnte. Eine Straffung würde vor allem einer Stärkung des britischen Pfundes dienen, sollte es nach einem Chaos-Brexit abstürzen. Eine Lockerung würde dagegen der britischen Konjunktur zugute kommen, sollte diese stark unter dem Brexit leiden./bgf/jsl/jha/