DAK-Chef Storm begrüßt Spahns Pläne für mehr Wettbewerb der Kassen
BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, hat die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßt, für mehr Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung sorgen zu wollen. "Nur durch eine umfassende Reform der Wettbewerbsordnung kann der solidarische Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen auf eine neue und faire Grundlage gestellt werden", sagte Storm der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Die DAK, eine der größten gesetzlichen Kassen in Deutschland, begrüße eine bundesweite Öffnung und die damit verbundene bundesweite Aufsicht. Zugleich äußerte Storm die Erwartung, dass "darüber hinaus das Herzstück einer geplanten Reform des Risiko-Strukturausgleichs (RSA-Reform) die angekündigte Regionalkomponente sein" solle.
Mit dem RSA soll versucht werden, die je nach Versichertenstruktur unterschiedlich hohen Krankheitsrisiken auszugleichen. Denn manche Kassen haben überdurchschnittlich gut verdienende und gesunde Versicherte, andere Kassen versichern überdurchschnittlich viele kranke Menschen. Die gesetzlichen Krankenkassen beklagen seit längerem, dass dieser Ausgleich nicht mehr richtig funktioniere. Eine Regionalkomponente soll auch darauf eingehen, dass Versicherte in manchen Regionen mit hohem Angebot öfter zum Arzt gehen und damit mehr Kosten verursachen als in anderen Regionen.
Spahn hatte im "Handelsblatt" angekündigt, einen Wechsel zwischen Krankenkassen erleichtern zu wollen. Er halte es für einen Fehler, dass die Möglichkeit, die Krankenkasse frei zu wählen, noch immer eingeschränkt sei, schrieb er in einem am Sonntag veröffentlichten Gastbeitrag. "So stehen unter den zehn größten Krankenkassen lediglich vier bundesweit zum Beitritt offen."
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Zurzeit beschränke sich der Wettbewerb immer noch weitgehend auf den Preis, also den Zusatzbeitragssatz. Es sei schwer zu vermitteln, warum einem gesetzlich Versicherten attraktive Zusatzleistungen, bestimmte Wahltarife oder günstigere Beiträge verwehrt würden, weil er scheinbar am falschen Ort wohne, argumentierte Spahn./rm/DP/jha