Argument der Währungsmanipulation steht auf wackligen Beinen - Seite 2
Chinas Notenbank kontrolliert die Währungsentwicklung
Grundsätzlich bewegt sich der Yuan-Kurs nicht gänzlich frei nach Marktkräften, sondern wird von der Notenbank Chinas, der People’s Bank of China (PBoC) beeinflusst. Der Yuan darf einen von der Notenbank täglich vorgegebenen Kurs nur in einer bestimmten Spanne über- und unterschreiten. Laut Devisenexperten ist es aber so, dass die PBoC den Yuan gegenüber dem Dollar bislang gestützt hat, auch um die Verhandlungen mit den USA nicht zu gefährden. Dazu ist sie nun nach der jüngsten Verschärfung im Handelsstreit offenbar nicht mehr bereit, so dass der Yuan nun von den Marktkräften innerhalb der von der Notenbank vorgegebenen Spanne abgewertet wird.
Abwertung des Yuan ist eine logische Marktentwicklung
Dabei wertet der Yuan auch insbesondere deshalb ab, weil der Handelsstreit die chinesische Wirtschaft belastet (siehe dazu auch die Konjunkturdaten unten) und diese durch höhere Schulden der Regierung gestützt wird – die Verbindlichkeiten von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten summieren sich in China bereits auf 303 % des Bruttoinlandsproduktes. In einer Volkswirtschaft, in der die Wirtschaft schwächelt und die Verschuldung steigt, schwächelt gewöhnlich die Währung. Und nichts anderes macht derzeit der Yuan. (Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die Euro-Schuldenkrise.)
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Ohne Frage kommt diese Entwicklung der Regierung in Peking entgegen, die sicherlich willens ist, durch einen schwächeren Yuan zumindest einen Teil der aus den US-Zöllen resultierenden Nachteile für die chinesische Exportwirtschaft zu verringern. Schließlich werden durch die Abwertung des Yuan chinesische Exporte im Ausland billiger. Die bisher bereits eingeführten und auch die für Anfang September angedrohten Strafzölle der USA werden somit durch die Entwicklungen am Devisenmarkt zumindest teilweise kompensiert. (Laut einem Experten der Deutschen Bank würde rein rechnerisch ein Dollar-Kurs von 7,40 Yuan die Beeinträchtigung der chinesischen Konjunktur durch die US-Strafzölle ausgleichen.)