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    Tele Columbus: Zu hohe Schulden?  9910  4 Kommentare Tele Columbus: Unterstützen Sie United Internet!

    Timm Degenhardt, CEO von Tele Columbus, hat ein Problem. Das Unternehmen ist verschuldet bis unter die Dachkante. Mit den ganzen Schulden kann der Firmenchef sicherlich die kompletten Wände seines Büros tapezieren. Per Ende 2018 war die Gesellschaft mit netto fast 1.4 Mrd. Euro verschuldet. Haushoch! Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei knapp einer halben Mrd. Euro. Das normalisierte EBITDA betrug 236 Mio. Euro und das berichtete EBITDA lag bei rund 190 Mio. Euro.

    Der operative Cashflow erreichte im vergangenen Jahr einen Wert von rund 160 Mio. Euro. Ziehen wir den Cashflow aus der Investitionstätigkeit ab, konnte noch ein Free Cashflow von rund 16 Mio. Euro erzielt werden. Viel zu wenig angesichts der immensen Verschuldung. Degenhardt erwartet in 2019 eine Stabilisierung des normalisierten EBITDA im Vergleich zum Vorjahr. Capex soll sich erneut auf Höhe des Jahres 2018 bewegen. In der Summe kommt Tele Columbus bestenfalls im Schneckentempo voran. Degenhardt hat das Amt des Firmenchefs beim Kabelanbieter im Januar 2018 angetreten. Bisher können wir noch keine Akzente des CEOs erkennen, die er vor allem bei der Reduktion der Verschuldung gesetzt hat. Ganz kritische Marktbeobachter sehen das Unternehmen trotz Kursrutsch weiterhin als einen großartigen Short. Sie spielen die Meinung, dass mit flächendeckender Einführung von 5G kein Mensch mehr einen Kabelnetzanbieter braucht. So drastisch sehen wir es nicht. Das würde markttechnisch das Aus für die Firma bedeuten. Alarmierend finden wir jedoch das Zahlenwerk und die Bilanz der Gesellschaft. Die Gewinn- und Verlustrechnung war in 2018 mit aktivierten Eigenleistungen von über 20 Mio. Euro geprägt. Das EBITDA von mehr als 200 Mio. Euro ist um diesen Betrag aufgebläht. Die Schulden müssen verzinst werden. 2018 lagen die Aufwendungen für Zinsen bei mehr als 75 Mio. Euro. Die Verschuldung steht unserer Meinung nach in keinem Verhältnis zum berichteten EBITDA.

    Das Eigenkapital lag per Ende Dezember 2018 bei 354 Mio. Euro. Dem stehen immaterielle Vermögenswerte von sage und schreibe 1.26 Mrd. Euro gegenüber. Ziehen wir davon nur 50 % ab, ist das Eigenkapital bereits mehr als verbraucht. Die Kabelnetze stehen selbst mit über 600 Mio. Euro in den Büchern. Ob das werthaltig ist, erscheint durchaus fraglich. Da Tele Columbus eifrig ins eigene Netz investieren muss, dürfte auch der Free Cashflow schwach bleiben. Rechnen wir nunmehr noch die hohen Zinskosten hinzu, bleibt überhaupt kein Free Cashflow mehr übrig. Es ist uns ein Rätsel, wie der CEO angesichts der Schulden ruhig schlafen kann. Ohne einen Schuldenschnitt oder Tausch in Eigenkapital wird’s aus unserer Sicht nicht funktionieren. Die kreditgebenden Banken sollten dem Management einmal die Frage stellen, wie die Kredite zurückbezahlt werden sollen oder sich mit einem Tausch in Eigenkapital näher beschäftigen.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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    Tele Columbus: Zu hohe Schulden? Tele Columbus: Unterstützen Sie United Internet! Timm Degenhardt, CEO von Tele Columbus, hat ein Problem. Das Unternehmen ist verschuldet bis unter die Dachkante. Mit den ganzen Schulden kann der Firmenchef sicherlich die kompletten Wände seines Büros tapezieren. Per Ende 2018 war die Gesellschaft mit netto fast 1.4 Mrd. Euro verschuldet. Haushoch! Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei knapp einer halben Mrd. Euro. Das normalisierte EBITDA betrug 236 Mio. Euro und das berichtete EBITDA lag bei rund 190 Mio. Euro.