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    Börsen-Zeitung  536  0 Kommentare Betongold, Kommentar zu Telefónica Deutschland von Heidi Rohde

    Frankfurt (ots) - Der hohe Investitionsbedarf in neue Netze hat
    die von Preis- und Umsatzdruck geplagte Telekombranche schon seit
    längerem veranlasst, bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten
    auch Werte in der Bilanz zu heben. Dabei ist insbesondere die passive
    Infrastruktur wie Funktürme oder auch Glasfaserkabel in den Fokus
    geraten, die inzwischen von vielen Konzernen in eigene Gesellschaften
    ausgegliedert wurde und teilweise auch schon den Besitzer gewechselt
    hat.

    Telefónica Deutschland hat dabei hierzulande schon bisher eine
    Vorreiterrolle eingenommen - nicht von ungefähr, denn die Tochter der
    spanischen Telefónica, die seit Jahren üppige Dividenden nach Madrid
    überweist, muss jeden Cent lockermachen, um ihre
    Investitionserfordernisse - aktuell den Ausbau von 5G - zu stemmen.

    Telefónica Deutschland hatte bereits vor drei Jahren ihre 2350
    frei stehenden Funktürme für knapp 600 Mill. Euro verkauft und
    zurückgemietet und möchte nun die Nutzungsrechte an weiteren 19000
    Standorten versilbern. Auch wenn es sich dabei überwiegend um
    gemeinschaftlich genutzte Antennenplätze auf städtischen Dächern
    handelt und nicht um allein stehende Funktürme, dürfen die Münchner
    auf einen höheren dreistelligen Millionenerlös hoffen. Denn dem
    Kapitalbedarf der Telekombranche auf der einen Seite steht
    andererseits in der lang anhaltenden Niedrigzinsphase der Anlagedruck
    von Investoren gegenüber, die passive Telekommunikationsinfrastruktur
    ebenso wie Immobilien als rentable und zudem sichere Assets schätzen
    gelernt haben.

    Entsprechend ist der Markt in Bewegung gekommen. Große Tower
    Companies in den USA, die dort von Beginn an die Dienstleister der
    Mobilfunkgesellschaften waren, haben an der Börse eine eindrucksvolle
    Performance vorzuweisen. Der seit 2015 notierte spanische
    Funkturmbetreiber Cellnex hat den Kurs seit dem IPO um rund 150
    Prozent gesteigert und weist eine Bewertung des rund 21-fachen
    operativen Ergebnisses vor Abschreibungen aus. Daher liebäugelt auch
    Vodafone für ihre Tower Co mit einem Börsengang.

    Bei der Telefónica-Kabeltochter Telxius hat KRR bereits 40 Prozent
    erworben. Der Finanzinvestor hat weitere Assets, darunter von Altice,
    eingesammelt und dürfte dereinst einen Exit über die Börse ins Auge
    fassen. Dabei hat die Private-Equity-Gesellschaft in ihren
    Infrastrukturfonds einen langen Atem - der sich lohnen dürfte, denn
    die Bewertung der hochprofitablen Tower-Assets steigt stetig. Dies
    weiß auch die Deutsche Telekom, die ihre Funktürme ebenfalls zu Geld
    machen will. Wenn der Preis stimmt.

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