Wann kommt der Durchbruch der E-Autos?
E-Auto-Papst: „Bei vergleichbaren Produktionsvolumen sind E-Fahrzeuge dem Verbrenner überlegen“
Elektroautos sind in Deutschland noch nicht wettbewerbsfähig. Wenn aber die Autobauer die E-Auto-Produktion hochfahren, werde das E-Auto zum ernsthaften Konkurrenten für Autos mit Verbrennungsmotor, meint ein renommierter Autoexperte der RWTH Aachen. Staatliche Anschubhilfe für Elektroautos scheint dabei notwendig zu sein, ist aber klima- und sozialpolitisch umstritten.
„Auf Grund der geringen Stückzahlen sind E-Autos bisher nur in Spezialfällen wettbewerbsfähig. Bei vergleichbaren Produktionsvolumen sind E-Fahrzeuge dem Verbrenner allerdings überlegen. Um diese Stückzahlen zu erreichen, ist daher eine staatliche Förderung notwendig”, sagte Achim Kampker, Professor für E-Mobilität an der RWTH Aachen und Mitgründer des E-Nutzfahrzeugherstellers Streetscooter GmbH, exklusiv gegenüber wallstreet:online.
Die Unterhaltskosten für E-Autos liegen in Deutschland derzeit noch über denen eines vergleichbaren Verbrenners. Laut dem aktuellen "Car Cost Index" von LeasePlan kostet ein rein elektrischer Klein-bis Mittelklassewagen im Unterhalt aktuell 804 Euro pro Monat. Ein vergleichbarer Benziner kostet dagegen monatlich nur 587 Euro und ein Diesel 576 Euro. Die Unterhaltskosten beziehen sich auf die ersten drei Fahrzeugjahre, gehen von einer jährlichen Laufleistung von 20.000 Kilometern aus und umfassen sämtliche Kosten des Autofahrens (Kraftstoff, Wertverlust, Steuern, Versicherung und Instandhaltung).
Eric Heymann, Volkswirt und Mobilitätsexperte bei Deutsche Bank Research, erklärte gegenüber wallstreet:online: „Elektroautos kommen bislang nur dort auf einen nennenswerten Marktanteil, wo sie massiv subventioniert werden. Aus klimapolitischer Sicht sind Subventionen für Elektroautos kritisch zu sehen. Die CO2-Bilanz von Elektroautos ist nicht so viel besser als jene von Verbrennern, wie sich das viele Befürworter erhoffen. Und E-Mobilität ist eine besonders teure Form, CO2 zu vermeiden. Mit dem Geld könnte man an anderer Stelle also mehr für den Klimaschutz erreichen. Hinzu kommt, dass von den Subventionen vor allem einkommensstarke Haushalte profitieren. Sie sind also auch aus sozialpolitischer Sicht problematisch.“
In immer mehr europäischen Ländern verringere sich die Unterhaltskostendifferenz von E-Autos und Diesel- oder Benzinfahrzeugen, so LeasePlan. In Norwegen und den Niederlanden seien Stromer bereits voll wettbewerbsfähig. In Norwegen sei es mit 851 Euro pro Mont teurer, einen Benziner zu fahren, als ein E-Auto (833 Euro pro Monat). Wenn sich dieser Trend fortsetze, würden Elektroautos in naher Zukunft auch in Ländern wie Großbritannien und Dänemark wettbewerbsfähig sein, erklärten die Autoren der "Car Cost Index"-Studie.
Der ADAC kommt in seinem aktuellen Auto-Kostenvergleich zum Schluss, dass E-Autos immer „kostengünstiger" werden. Schon heute seien manche Elektroautos im Unterhalt günstiger als vergleichbare Verbrenner. So zum Beispiel kostet der vollelektrische Nissan Leaf (40 kWh) MY19 bei einer jährlichen Fahrleistung von 30.000 Kilometern 35,4 Cent je Kilometer. Beim vergleichbaren dieselbetrieben Nissan Qashqai 1.7 dCi Tekna+ sind es hingegen 37,9 Cent je Kilometer. Der ADAC-Kostenvergleich bezieht sich auf die ersten fünf Fahrzeugjahre und berücksichtig alle Kosten des Autofahrens.
Autor: Ferdinand Hammer
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