Comtrade

Der Phönix aus der Asche?

Die letzten Jahre gestalteten sich für das IT-Unternehmen als ein Tal der Tränen mit sinkenden Umsätzen und steigenden Verlusten. Doch seit Oktober letzten Jahres weht bei Comtrade (WKN 550 253) ein frischer Wind. Vieles spricht dafür, dass der neue Alleinvorstand Dr. Babette Sievers das Ruder erfolgreich herumreißen konnte und das Unternehmen am Beginn eines aussichtsreichen Turnarounds steht. Im Zuge der Umstrukturierung konnte mit Florian Homm bzw. dem Fund Management Limited ein neuer Großaktionär gewonnen werden.

Comtrade zählt im IT-Sektor unter den konzern und herstellerunabhängigen Anbietern von Leasingmodellen zu den führenden Vertretern. Mit über 1.000 Abnehmern können sich die Hamburger auf einen breiten Kundenstamm stützen. Dazu zählen namhafte Konzerne wie MAN, RWE oder HUKCoburg.

Starkes Neugeschäft

Die Geschäftszahlen für 2003 standen noch ganz im Bann der tiefen Krise des IT-Marktes. Die Umsatzerlöse halbierten sich fast und erreichten nur 17,6 Mio. Euro. Zudem musste Comtrade umfangreiche Wertberichtigungen vornehmen. Daher belief sich der Verlust in 2003 auf 4,5 Mio. Euro.

In den letzten Monaten begannen jedoch die getroffenen Umstrukturierungsmaßnahmen der neuen Unternehmensführung zu greifen. Die Belegschaft wurde um etwa die Hälfte verkleinert. Das Kostensenkungsprogramm führte zu Einsparungen von insgesamt 1 Mio. Euro. Doch nicht nur auf der Kostenseite wurden Erfolge erzielt, auch das operative Geschäft entwickelt sich wieder deutlich positiv. Und dies liegt nicht nur an dem sich langsam erholendem ITMarkt, sondern auch am Erfolg eigener Akquisitionsanstrengungen. Derzeit verfügt Comtrade über einen Leasingbestand von über 122 Mio. Euro. Allein im Monat März konnten Neugeschäfte von 5 Mio. Euro verzeichnet werden. Darunter fällt auch ein Großauftrag von etwa 3 Mio. Euro. Und anscheinend ist dies erst der Anfang: Wie wir exklusiv erfahren haben, ist bereits in den kommenden Wochen mit weiteren Aufträgen dieser Größenordnung zu rechnen!

Schon dieses Jahr mit stolzem Gewinn

Vor diesem Hintergrund erscheinen die Unernehmensplanungen realistisch. Comtrade prognostiziert einen Jahresumsatz von 35 Mio. Euro und ein EBIT von 3,9 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr. Aufgrund des enormen steuerlichen Verlustvortrags gehen wir von einem Nettoergebnis von etwa 3,5 Mio. Euro aus.

Die Finanzsituation konnte entscheidend verbessert werden. Die Bankverbindlichkeiten wurden von 4,5 Mio. Euro auf nur noch etwa 0,5 Mio. Euro reduziert. Im Januar wurde zudem eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt und vor kurzem schließlich die Platzierung einer Anleihe abgeschlossen.

Auf Basis unterer Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir einen Gewinn je Aktie von 0,36 Euro. Das entspricht beim aktuellen Kursniveau von rund 2,20 Euro einem KGV 04 von 6 und verdeutlicht die derzeitige Unterbewertung des Unternehmens. Auch die langfristigen Perspektiven stimmen. Das Leasinggeschäft ist nicht nur ein wachstums, sondern auch ein ertragsstarkes Geschäftsmodell, wie man an der Entwicklung von z.B. GrenkeLeasing gut ablesen kann.



Fazit

Auch wenn Comtrade erst am Anfang eines viel versprechenden Turnarounds steht und die Risiken bei einem Investment in ein Unternehmen dieser Größenordnung nicht vernachlässigt werden dürfen, bietet die ComtradeAktie auf ihrem aktuellen Kursniveau ein äußerst attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Wir empfehlen daher die Aktie zum Kauf, die weitere Unternehmensentwicklung muss jedoch genau verfolgt werden. Käufe sollten nur streng limitiert erfolgen.

Für die Inhalte ist die Redaktion des PerformaxxAnlegerbriefs verantwortlich. Der PerformaxxAnlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 500 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.