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     328  0 Kommentare Stromsektor steht vor dem Stresstest - Seite 2


    sind. "Die zentrale Frage ist, inwiefern Gaskraftwerke
    gesellschaftlich akzeptiert werden und ob Gas nicht in fünf bis zehn
    Jahren die "neue Kohle" ist. In jedem Fall werden langfristig
    Stromspeicher und Wasserstoff als Stabilisatoren essenziell für die
    Versorgungssicherheit sowie für das Erreichen der Klimaziele sein",
    so Fritz.

    Auf längere Sicht gehen die Oliver Wyman-Experten davon aus, dass
    sich die Strompreise auf einem Niveau von etwa 50 Euro pro MWh
    einpendeln. "Wenn wir keinen regulatorischen Eingriff in den Markt
    erleben, dann wird der Neubau von hocheffizienten Gaskraftwerken
    zusammen mit moderat ansteigenden Rohstoffpreisen die Strompreise
    mittelfristig wieder bremsen", sagt Dennis Manteuffel, Principal von
    Oliver Wyman. Von den insgesamt höheren Preisen profitieren jedoch
    die Energieversorger nicht: "Im Gegenteil: Mittel- bis langfristig
    wird das erwirtschaftete Ergebnis sinken." Ursache dafür seien immer
    kürzere Einsatzzeiten für konventionelle Kraftwerke aufgrund des
    zunehmenden Ausbaus der Erneuerbaren.

    Frühzeitig Roadmaps aufstellen

    Versorger müssten diese Trends schon jetzt in die Planungen des
    zukünftigen Kraftwerksparks einbeziehen. "Sie müssen klare Roadmaps
    und Szenarien für den Umstieg auf Gaskraftwerke, Speicher und
    Wasserstoff aufstellen", sagt Oliver Wyman-Berater Fritz. Dabei gilt
    es, über den Strommarkt hinauszuschauen. "Versorger sollten Chancen
    für ihre Gaskraftwerke insbesondere in Kombination mit Fernwärme
    evaluieren und ein übergreifendes Strom- und Wärmekonzept
    aufstellen." Auch Wasserstoff spielt hierbei eine wichtige Rolle. So
    kann dieser zunächst in kleineren Mengen dem Gasnetz beigemischt
    werden, um die CO2-Bilanz zu verbessern. Langfristig ist eine
    deutliche Ausweitung von Wasserstoff im Energiesystem ein denkbares
    Szenario. "Letztlich hängt es von gesellschaftlicher Akzeptanz,
    technologischem Fortschritt und Wirtschaftlichkeit ab, wie sich
    Gaskraftwerke, Batterien, Wasserstoff und mögliche weitere
    Technologien einpendeln", sagt Fritz.

    Stäglich empfiehlt den Unternehmen eine enge Zusammenarbeit mit
    der Regierung und Regulierungsbehörden. "Sie können so Unterstützung
    finden, um in derzeit nicht wirtschaftliche, aber vielleicht
    gesellschaftliche und politisch präferierte Technologien wie Speicher
    oder Wasserstoff früher einzusteigen." Weiterer Vorteil: Sogenannte
    Stranded Assets - zum Beispiel schon nach kurzer Zeit nicht mehr
    benötigte Gaskraftwerke - müssen gar nicht erst gebaut werden,
    erläutert Fritz. Am Ende profitieren Haushalte und die gesamte
    Wirtschaft: "So ließen sich auch gesamtgesellschaftlich die Kosten
    reduzieren."

    Spätestens nach dem endgültigen Kohleausstieg Ende der 2030er
    Jahre ist nach Ansicht der Oliver Wyman-Berater ein völlig neues
    Marktmodell nötig. Entscheidend dabei: "Die Bereitstellung von
    Reservekapazitäten oder sicher verfügbarem Strom hat einen expliziten
    Wert - und das muss auch gewürdigt werden", so Manteuffel. Dass
    Gaskraftwerke oder Speicher überhaupt unterhalten werden, müsse über
    den regulatorischen Rahmen finanziell honoriert werden: "Denn ein
    System mit hohen Anteilen Erneuerbarer Energie wird Gaskraftwerke
    durch die resultierenden geringen Laufzeiten negativ beeinflussen -
    auch wenn sie für einen funktionierenden Energiemarkt notwendig
    sind".

    OTS: Oliver Wyman
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66435
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66435.rss2

    Pressekontakt:
    Katryna Nolan
    Communications Coordinator DACH
    Oliver Wyman
    Tel. +49 89 939 49 357
    katryna.nolan@oliverwyman.com

    Maike Wiehmeier
    Communications Manager DACH
    Oliver Wyman
    Tel. +49 89 939 49 464
    Maike.wiehmeier@oliverwyman.com
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    Stromsektor steht vor dem Stresstest - Seite 2 Der bis zum Jahr 2038 geplante Kohleausstieg sorgt schon jetzt für akuten Handlungsbedarf. Werden die Rahmenbedingungen im Energiesektor nicht rasch angepasst, drohen in den nächsten Jahren Preisturbulenzen und perspektivisch Versorgungsengpässe. …

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