checkAd

     2204  0 Kommentare Sehr labiles Gleichgewicht

    Konnten die Märkte gestern zunächst von der überraschenden vorfristigen Übertragung der „Souveränität“ an die irakische Übergangsregierung profitieren, so blieb davon am Ende nicht viel übrig. War es die Einsicht, dass diese Souveränität lediglich auf dem bekanntlich geduldigen Papier steht? Jedenfalls nahmen die amerikanischen Marktteilnehmer Zug um Zug Geld vom Tisch und so endeten die Indices im leicht roten Bereich. Daran konnte auch die Meldung eines überraschenden Anstiegs der Konsumausgaben in den USA nichts ändern, sie waren im Mai mit plus 1 Prozent gegenüber dem Vormonat so schnell angewachsen wie seit Oktober 2001 nicht mehr. Das FOMC-Meeting der Fed, das heute und morgen stattfindet, dürfte Investoren zurückhalten, sich allzu sehr aus dem Fenster zu lehnen, insbesondere nachdem wichtige Marken in den großen Indices nicht gehalten werden konnten.

    Die Preise für Rohöl brachen ein, hier zeigen sicher auch die Vorgänge im Irak Wirkung. Zudem beendete die norwegische Regierung per Verordnung einen Streik der gegen die staatliche Ölgesellschaft Statoil. Nun sucht der Markt ein neues Gleichgewicht. Die fundamentalen Umstände sind zwar unverändert hausseträchtig, die Spekulanten bekommen jedoch erst einmal kalte Füße.

    Die Akteure im Markt für Staatsanleihen sind immer noch dabei, sich vor dem Zinsschritt der Fed zu positionieren. Nachdem gestern ein massiver Abverkauf amerikanischer TBonds einsetzte, wird heute morgen wieder gegengesteuert. Bill Gross, Fondsmanager von Pimco, der größten Kapitalanlagegesellschaft der Welt, hält amerikanische Anleihen nach den Kursgewinnen in den vergangenen mehr als drei Monate wieder für interessant. Die Zinsen für drei-Monats-Geld legten gestern um zehn Basispunkte auf 1,282 zu, Mitte Juni wurde bei 1,339 das letzte zyklische Hoch erreicht.

    Während der Transport-Index noch punkten konnte, sein intraday-Hoch aber abverkauft wurde, zeigte sich der SOX von Anfang an schwach und gab seine am vergangenen Freitag erzielten Tagesgewinne wieder ab. Er zog sich vor der seit April herausgebildeten Abwärtslinie zurück und stützt sich jetzt auf einem kurzfristigen gleitenden Durchschnitt ab. Der Housing-Index folgte dem von den Tageskerzen der vergangenen Tage gezeichneten Bild und gibt in Richtung 370 nach, einer wichtigen Unterstützung. Gleichzeitig hält ihn noch –wie beim SOX- ein kurzfristiger gleitender, waagerecht verlaufender Durchschnitt.
    Seite 1 von 2




    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Sehr labiles Gleichgewicht Konnten die Märkte gestern zunächst von der überraschenden vorfristigen Übertragung der „Souveränität“ an die irakische Übergangsregierung profitieren, so blieb davon am Ende nicht viel übrig. War es die Einsicht, dass diese …