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     132  0 Kommentare In Jubiläumslaune, Kommentar zur Commerzbank von Bernd Wittkowski

    Frankfurt (ots) - Mit einer unterirdischen Performance, enttäuschten Erwartungen
    der Stakeholder und in dementsprechend miesepetriger Stimmung lässt sich
    schlecht Jubiläum feiern. Deshalb trifft es sich prima, dass die Commerzbank nun
    durchaus eindrucksvoll demonstriert hat: Es geht auch anders. Und zwar gerade
    rechtzeitig, bevor sich am 26. Februar zum 150. Mal der Gründungstag der
    "Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg" jährt. Die Börse hat zwar mitnichten
    immer recht, aber nehmen wir die Kursreaktion vom Donnerstag - ein Sprung um
    fast 9 Prozent auf 6,43 Euro - einmal wohlwollend für bare Münze, dann haben die
    von den Gelben vorgelegten Zahlen für 2019, ihr Ausblick und die Strategie den
    Markt offenbar zumindest fürs Erste überzeugt.

    Die Notierung nähert sich also erkennbar dem im März 2000 erreichten
    historischen Hoch von 266,42 Euro. Sorry, so viel Ironie muss schon ein, ohne
    die Feierlaune allzu sehr verderben zu wollen. Zumal der Jubilar ganz schön
    große Töne spuckt. Die Bewertung soll mindestens den Buchwert erreichen, von dem
    sie heute Lichtjahre entfernt ist, und, so heißt es im Jubiläumsfilmchen, die
    Bank sei nicht an der Börse, um im MDax zu sein. Nun, es ist nicht verboten,
    sich ambitionierte Ziele zu setzen oder gar Visionen zu haben.

    Dass das angehende Technologieunternehmen Commerzbank mindestens so viel Luft
    nach oben hat wie die mit ihm verpartnerte Frauen-Fußballnationalmannschaft
    zuletzt bei Europa- und Weltmeisterschaften, ist CEO Martin Zielke und seinem
    Team natürlich bewusst. Doch auch wenn es Stand heute eine ziemlich wilde
    Fantasie braucht, von Kurs-Buchwert-Parität oder der Rückkehr in die erste
    Börsenliga zu träumen: Selbstbewusstsein und Ehrgeiz der "Bank an Ihrer Seite"
    sind nicht völlig aus der Luft gegriffen.

    Die Commerzbank ist operativ und strategisch auf dem richtigen Weg. Die aktuelle
    Entwicklung zeigt, dass sich eine wohlbegründete skeptische Einschätzung der
    Perspektiven sogar im heutigen extrem schwierigen Marktumfeld innerhalb weniger
    Monate in gut nachvollziehbare Zuversicht verwandeln kann, zumal wenn die
    Aufsicht erfreulicherweise durch Kapitalentlastungen mithilft. Dass die Bank
    selbst ihre Hausaufgaben entschlossen abarbeitet, steht außer Frage. Striktes
    Kostenmanagement hat sie als permanente Herausforderung erkannt und liegt damit
    im Branchenvergleich eher vor der Kurve. Und schon eröffnet sich neues
    Renditepotenzial, und beim MBank-Verkauf ist der Druck raus. Das Jubiläum darf
    gefeiert werden.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30377/4519965
    OTS: Börsen-Zeitung



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