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    Dieselgate  1069  0 Kommentare Audi A6 im Abgasskandal: Dieselmotoren mit Betrugssoftware

    Der Audi A6 zählt in Deutschland zu den beliebtesten Fahrzeugen in der oberen Mittelklasse. Dann kam die Meldung, dass auch dieses Modell eine Betrugssoftware enthält, durch die das Fahrzeug die gesetzlichen Abgasgrenzwerte im Straßenverkehr nicht einhalten kann. A6-Fahrer müssen jetzt mit den Konsequenzen umgehen.

    Vom weiterhin andauernden Abgasskandal ist auch eines der beliebtesten Audi-Modelle betroffen: der Audi A6. Allein im Jahr 2019 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) knapp 45.000 A6-Fahrzeuge neu zugelassen. Besonders oft wird das Modell als Dienstwagen genutzt. Seit 2016 ist jedoch bekannt, dass die VW-Tochter Audi auch in den A6 einen Motor mit unzulässiger Abschalteinrichtung zur Manipulation der Abgasreinigung eingebaut hat. Der Audi A6 ist nun Teil des Abgasskandals. Das KBA hat auch für dieses Modell – wie für viele andere Fahrzeuge verschiedener deutscher Autobauer – verpflichtende Rückrufe angeordnet. Der jüngste Rückruf für den Audi A6 stammt von Ende 2019.

    Erster Rückruf des Audi A6 wegen VW-Skandalmotor

    Unter dem Herstellercode 23Q7 rief der Ingolstädter Autobauer verschiedene Ausführungen des Audi A6 in die Werkstätten zurück. Betroffen waren die Fahrzeuge der Modellreihe A6, die zwischen  2008 und 2015 zugelassen wurden und einen EA189-Motor enthalten. Dabei handelt es sich um den Motor, der den Abgasskandal 2015 ausgelöst hatte. Dieser TDI-Dieselmotor wurde von Volkswagen entwickelt und produziert und in diversen Modellen der VW-Marken verbaut – so auch im Audi A6.

    Der Motor kann über eine intelligente Software feststellen, ob sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand des KBA befindet oder im Straßenverkehr. In Testsituationen reinigt der Motor die entstehenden Abgase in vollem Umfang. So konnte der A6 die Zulassungsbedingungen erfüllen und durfte in Deutschland verkauft werden. Im Realbetrieb auf der Straße drosselt das Fahrzeug die Abgasreinigung jedoch, um den Motor zu schonen. Dabei überschreitet der Wagen die gesetzlichen Grenzwerte für die gesundheitsschädlichen Stickoxide bei Weitem. Ein Softwareupdate sollte diese Manipulation aufheben und die Abgasreinigung bei jedem Betrieb aktivieren. Zudem wurde ein Strömungstransformator eingesetzt, der den Verbrennungsvorgang und die Dosierung des Kraftstoffes optimieren sollte.

    Zweiter Rückruf des A6 wegen V-TDI-Motor

    Etwas später musste Audi einen weiteren Rückruf starten. Die Aktion unter dem Herstellercode 23X6 betraf nun Audi-A6-Modelle aus den Baujahren 2011 bis 2018. Grund war hier ebenfalls eine unzulässige Abschalteinrichtung, aber dieses Mal war ein anderer Motortyp verbaut: ein V-TDI-Motor.  In den Sechszylinder-TDI-Motoren – auch V6-Motor genannt – war eine als Akustikfunktion getarnte Abschalteinrichtung installiert. Statt der Verringerung von unangenehmen Geräuschen während der Fahrt steuerte die Software die Abgasreinigung. So überschreiten die Fahrzeuge im Straßenverkehr ebenfalls die zulässigen Abgasgrenzwerte, da Stickoxide ungefiltert ausgestoßen werden. Auch für diese A6-Fahrzeuge schlägt Audi ein Softwareupdate als Lösung vor.

    Softwareupdate ist nicht die einzige Möglichkeit

    Es ist unsicher, ob die Softwareupdates, die Audi als Lösung vorschlägt, nicht Nebenwirkungen im Fahrzeug hervorrufen. So könnten sich die Motorleistung verschlechtern, der Kraftstoffverbrauch erhöhen und der Motor langfristig Schaden nehmen. Das Softwareupdate ist aber nicht die einzige Möglichkeit, als betroffener Fahrer mit seinem Audi A6 auf den Abgasskandal zu reagieren. Audi-Halter haben gute Chancen, vor Gericht ein verbraucherfreundliches Urteil zu erreichen. Möglich sind die Rücknahme des Fahrzeugs, die Erstattung des Kaufpreises oder die Zahlung von Schadensersatz durch den Autobauer. Wenden Sie sich an eine erfahrene Anwaltskanzlei wie VON RUEDEN, um sich in einem kostenlosen Erstgespräch über rechtliche Schritte zu informieren. Nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf: unter 030 – 200 590 770 oder unter info@rueden.de.


    Johannes von Rüden
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    Johannes von Rüden ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei VON RUEDEN. Die Verbraucherschutzkanzlei ist auf Verfahren im Abgasskandal spezialisiert. Daneben bearbeitet die Kanzlei vor allem Verfahren aus dem Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Verkehrs- und Arbeitsrecht. Sie wird häufig von Medien zitiert. Die mehr als 16 Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN stehen oft als kompetente Ansprechpartner für Medien zur Verfügung. Sie betreibt unter rueden.de/blog einen Newsblog. Johannes von Rüden verfügt über mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Weitere Informationen unter rueden.de
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    Verfasst von Johannes von Rüden
    Dieselgate Audi A6 im Abgasskandal: Dieselmotoren mit Betrugssoftware Der Audi A6 zählt in Deutschland zu den beliebtesten Fahrzeugen in der oberen Mittelklasse. Dann kam die Meldung, dass auch dieses Modell eine Betrugssoftware enthält, durch die das Fahrzeug die gesetzlichen Abgasgrenzwerte im Straßenverkehr nicht einhalten kann. A6-Fahrer müssen jetzt mit den Konsequenzen umgehen.