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    Bericht  114  0 Kommentare Afganistan leidet unter medizinischer Unterversorgung

    KABUL (dpa-AFX) - Trotz internationaler Hilfe in Milliardenhöhe haben viele Afghanen weiter keinen Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung. "Der Mangel an Ressourcen und Kapazitäten innerhalb des öffentlichen Gesundheitssystems sowie die hohen Kosten für Pflege und Medikamente schwächen weiterhin den Zugang zur Gesundheitsversorgung in Afghanistan", sagte eine Sprecherin von Ärzte ohne Grenzen (MSF) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

    Die Gründe dafür sind vielfältig, wie ein zur Wochenmitte veröffentlichter Bericht der Hilfsorganisation zeigt: die Sicherheitslage, weite Strecken zu Krankenhäusern und hohe Kosten der Behandlung. Es fehle zudem an Personal und Ausrüstung.

    Der Bericht "Reality Check: Die vernachlässigte Gesundheitskrise Afghanistans" beruht der Hilfsorganisation zufolge auf ausführlichen Interviews mit Patienten, deren Betreuern und Mitarbeitern von Ärzte ohne Grenzen in den Provinzen Herat und Helmand. Die Hilfsorganisation ist in sechs der 34 Provinzen des Landes tätig.

    Insbesondere Armut habe entscheidend Einfluss auf Zugang zu medizinischer Versorgung, heißt es in dem Bericht. Knapp neun von zehn Patienten in einer Klinik in der westlichen Provinz Herat gaben an, Behandlungen in den vergangenen zwei Jahren verschoben zu haben, weil sie kein Geld hatten.

    Auch die Gewalt im Land spiele eine zentrale Rolle. "Wir haben Angst, nachts rauszugehen. Also müssen wir immer bis zum Tagesanbruch warten, um ins Krankenhaus zu fahren" wird ein Betreuer einer Patientin zitiert. Knapp die Hälfte der Kinder, die in einem Krankenhaus der südwestlichen Provinz Helmand innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft starben, kamen mit weit fortgeschrittener Erkrankung und somit viel zu spät ins Krankenhaus.

    Nach einem am Samstag zwischen den USA und militant-islamistischen Taliban geschlossenen Abkommen, gibt es in Afghanistan Bemühungen, den Krieg im Land zu beenden. Im Spätsommer 2019 hatte die Zahl der zivilen Opfer im Afghanistankrieg einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt seien in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100 000 Zivilisten getötet oder verletzt worden, sagte der Chef der UN-Mission in Afghanistan, Tadamichi Yamamoto, Ende Dezember./hes/DP/eas





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