50 Jahre Alfa Romeo Montreal - einzigartiger Gran Turismo mit Rennsport-Genen (FOTO) - Seite 2
Expo-Blickfänger auch zur Serienreife weiterzuentwickeln.
Tatsächlich bekommt die Entwicklungsabteilung den Auftrag, Projekt "Montreal" in
die Tat umzusetzen. Mit Blick auf die Produktionskosten erarbeiten die
Ingenieure einen Kompromiss. Das Chassis bleibt weitgehend auf dem bewährten
Stand der Alfa Romeo Giulia. Marcello Gandinis spektakuläres Karosseriedesign
wird ebenfalls nur in den Details geändert, in denen das Konzeptfahrzeug mit den
Anforderungen von Serienfertigung oder Straßenzulassung nicht zu vereinbaren
ist. So bleibt der - leicht geänderte - Grill über den Scheinwerfern zwar
prinzipiell erhalten. Beim Einschalten des Lichts werden die beiden Lamellen
aber mechanisch nach unten geklappt und geben die vier Lampen komplett frei. Die
von Designer Gandini für eine Mittelmotor-Konstruktion gedachten Luftschlitze in
den Flanken werden übernommen, dienen jetzt allerdings der Entlüftung des
Cockpits. Dort nehmen Fahrer und Beifahrer auf komfortablen Sitzen Platz. Eine
Vielzahl von Instrumenten, angeordnet zu einem futuristisch anmutenden Ensemble,
informiert über den Betriebszustand des Fahrzeugs.
Beim Antrieb, dem Herz jedes Alfa Romeo, gehen die Ingenieure dagegen aufs
Ganze. Um der rassigen Optik ebenbürtige Fahrleistungen zu erreichen, entwickeln
sie eine straßentaugliche Version des V8-Motors aus dem Supersportwagen Tipo 33.
Aus dem Rennsport stammende Spezialitäten wie die Ölversorgung mittels
Trockensumpfschmierung - erlaubt eine sehr tiefe Einbaulage des Motors - und die
gewichtssparende Fertigung aus Aluminium bleiben erhalten. Um eine
alltagstaugliche Kraftentfaltung zu erreichen, wird allerdings der Hubraum von
zwei auf knapp 2,6 Liter erhöht. Außerdem sorgt ein mechanisches Einspritzsystem
der Società Pompe Iniezione Cassani & Affini (SPICA) für die Versorgung der acht
Zylinder mit Benzin. Lebhafte und für die Zeit beeindruckende 147 kW (200 PS),
die bei 6.400 Touren anliegen, leistet der V8 in Serienversion. Auch die
Maximaldrehzahl von 7.000 und der kernige Sound verraten die aus dem Rennsport
stammenden Gene des Motors.
Für die Übertragung der Motorleistung auf die mit einem Sperrdifferenzial
versehene Hinterachse ist ein Fünfgang-Sportgetriebe des deutschen Herstellers
ZF zuständig. Unverwechselbares Merkmal neben den knackig kurzen Schaltwegen:
der links hinten liegende erste Gang. Diese Anordnung hat ihre Wurzeln im
Motorsport, wo der erste Gang nur zum Anfahren und der Rückwärtsgang fast nie
benötigt werden, die höheren Schaltstufen damit ergonomisch günstiger in der
mittleren und rechten Ebene angeordnet werden können.
Im Frühjahr 1970 feiert der Alfa Romeo Montreal auf dem Internationalen
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