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    KMUs und der Kapitalmarkt in der Coronakrise  169  0 Kommentare Mehr Chancen als Risiken


    Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG:

    Nachdem nun die ersten Lockerungen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben einsetzen und sich die Kapitalmärkte nach den dramatischen Volatilitäten in vielen Finanzinstrumenten zunehmend stabilisieren stellt sich die große Frage: Wie geht es weiter?

    Eine allgemeine Prognose hierzu ist sicher schwer zu treffen, da es keine Erfahrungen mit einem weltweiten Shutdown weitreichender Wirtschaftszweige gibt. Unabhängig von den allgemeinen Unsicherheiten durch den schwer vorherzusagenden weiteren Verlauf der Pandemie, werden die Entwicklungen regional und nach Branchen sehr differenziert verlaufen.

    Hierbei dürfte insbesondere der Wirtschaftsraum USA durch einen besonders schweren Verlauf der Pandemie und ein in derartigen Phasen wenig belastbares Sozialsystem noch sehr lange mit den Folgen zu kämpfen haben. Bestimmte Produktions- und Lieferketten werden repatriiert werden, was neben den Vorwürfen im Bezug auf den Ausbruch der Pandemie insbesondere die chinesische Wirtschaft betreffen dürfte. Von dieser Rückkehr der Kapazitäten nach Europa werden flexible Mittelständler im besonderen Umfang profitieren.

    Damit wird die Investitionsentscheidung für Anleger künftig nicht leichter. Detaillierte Kenntnis der fundamentalen Situation wird ein Schlüsselfaktor für langfristig erfolgreiche Investitionen in Aktien wie auch in Unternehmensanleihen sein. Die bisher so erfolgreichen diversifizierten Indexinvestments dürften gegenüber einer Einzelauswahl künftig zurückstehen.

    In diesem Umfeld können sich KMUs, die Ihre Hausaufgaben hinsichtlich Börsenreife und Transparenz auch in der Krise erledigt haben, bzw. deren Geschäftsmodelle auch für die Zeit wieder normalisierter Umstände plausibel erscheinen, sicher behaupten.

    Die Wirtschaft und gerade KMUs benötigen mehr denn je einen leistungsfähigen Kapitalmarkt, um eine effektive Allokation der gigantischen Liquidität zu gewährleisten. Gerade die Kreditwirtschaft in Deutschland zeigte bereits vor dem Ausbruch der Pandemie nur schwache wirtschaftliche Performance. Die neueste Umfrage zum Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln zeigt wenig Überraschendes: Die Verfügbarkeit von Bankkrediten für KMUs hat sich von 10% auf 5% halbiert. Der Grund: Die Banken vergeben generell weniger Firmenkundenkredite. Nun fordert die EZB die Banken zu umgehen. Die Zentralbank möchte, ähnlich der US-Notenbank FED, selbst Kredite an KMUs vergeben. Die EZB hat aber überhaupt nicht die Ressourcen, um einen Kredit-Vergabeprozess zu steuern – erst recht nicht kurzfristig.

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    Anleihen Finder
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    KMUs und der Kapitalmarkt in der Coronakrise Mehr Chancen als Risiken Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Nachdem nun die ersten Lockerungen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben einsetzen und sich die Kapitalmärkte nach den dramatischen Volatilitäten …

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