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    Leidet die Möbelindustrie unter Corona? - Seite 2

    Es hat die ganze Welt nach wie vor fest im Griff, das 150 Nanometer große Coronavirus brachte beinahe von einen auf den anderen Tag das private und geschäftliche Leben vollständig zum Erliegen. So gut wie jede Branche ächzt unter den staatlichen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie. Doch wie sieht es mit der Möbelindustrie aus, hat Corona auch hier mit voller Wucht zugeschlagen, sodass die Einrichtungsbranche ebenfalls volles Leid ertragen muss?

    Die Möbelindustrie und die Corona-Krise - wie schwer ist die Einrichtungsbranche wirklich betroffen?

    Sicherlich, es wäre ziemlich blauäugig anzunehmen, dass der Möbelhandel und die Möbelindustrie einer der Wirtschaftszweige ist, der nicht unter der schweren Corona-Krise  schwer getroffen wurde. Der VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie), der BVDM (Handelsverband Möbel und Küchen) und der ZVG (Mittelstandsverbund) verkündeten im Rahmen einer gemeinschaftlichen Erklärung, dass die Branche rund um die Herstellung und den Handel von Möbeln, massiv unter den vorherrschenden Corona-Beschränkungen leide.

    Die internationale Wirtschaft stockt - wie ein Gift das alle lähmt

    Die gesamte Weltwirtschaft stockt, denn das Coronavirus wirkt wie ein Gift, das alle lähmt. Die Ungewissheit über das weitere Fortschreiten der Pandemie und die daraus resultierenden Beschränkungen und kurzfristig erlassenen Gesetze verfehlt wahrlich nicht ihre Wirkung. Aktien sind auf dem Sinkflug, die Börsen der Welt spielen verrückt und die Menschen hüten ihr Geld ähnlich wie zu Kriegszeiten. Dass diese Umstände sich auch deutlich auf die Möbelindustrie auswirken, ist kaum verwunderlich. Gleiches gilt auch für so wichtige Sanitärprodukte wie Toiletten, die nicht mehr in ihren gewohnten Liefermengen bereitstehen.

    Lieferverzögerung, Lieferengpässe und Lieferausfälle

    Jedes Land reagiert mit entsprechenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Grenzen werden geschlossen, die Zollabfertigungen laufen auf Sparflamme und sämtliche Warenlieferungen verzögern sich entweder oder fallen gänzlich aus. Auch die hohe Anzahl an Annullierungen im Flugverkehr lassen den sonst zur Verfügung stehenden Frachtraum auf die Hälfte schrumpfen. An dieser Stelle ist guter Rat nicht nur teuer, sondern vor allem rar, denn bei Corona handelt es sich nun mal um höhere Gewalt.

    Möbelmessen der Welt abgesagt und verschoben

    Die zahlreichen jährlich stattfindenden Möbelmessen wie der Interzum Guangzhou, der Ciff oder die Design Shanghai sind bereits abgesagt und verschoben. Tausende von Möbelausstellern sind von diesen Ausfällen betroffen und der Import von Möbeln wird auf Rekordtief sinken. Dabei stehen sämtliche Sortimente und neue Kollektionen in den Startlöchern und warten nur darauf, der Welt vorgestellt zu werden, um bei den Endkunden einziehen zu können.

    Am Corona-Epizentrum - die Produktionsstätten in China

    Dass die Möbelindustrie mit Vorliebe in China produzieren lässt, ist kein Geheimnis, doch genau jetzt, wird dieser Fakt zu einem weltweit sehr großen Problem, denn die Stadt Wuhan stellt das Epizentrum von Corona dar. Wie es mit der Lieferfähigkeit aussehen wird, kann kaum prognostiziert werden, gleichermaßen auch mit Blick auf die Produktion aufgrund der hohen Zahl an Infizierten. Richtet sich der Fokus auf Konsumgüter, Stühle und Polstermöbel, sieht es ganz finster aus, denn diese gehören zu den meist produzierten Produkten aus China. 15 Prozent sämtlicher Importe von Möbeln entfallen auf die Volksrepublik, was einem Einfuhrvolumen von fast zwei Mrd. Euro entspricht.

    Gestörte Produktionsstätten weltweit

    Die Corona-Krise wirkt sich wie ein Dominoeffekt auf beinahe alle internationalen Produktionsstätten aus, denn auch in den anderen Ländern der Möbelproduktion kann es, wenn überhaupt, nur verzögert weitergehen, da die ausbleibenden Bauteile aus den asiatischen Händen, nicht zu ersetzen sind. So ist beinahe erschreckend zu erkennen, wie ein so großer Industrie- bzw. Wirtschaftszweig fast gänzlich erliegt, wenn anfänglich ein Land von "höherer Gewalt" betroffen ist.

    Die Lage in Deutschland - von Kurzarbeit über geschlossene Möbelhäuser

    Dass die Möbelbranche nicht nur aufgrund der problematischen Situation in den Produktionsländern leidet, zeigen die 85 Prozent an beantragter Kurzarbeit und die Vielzahl an geschlossenen Möbelhäusern. Die aktuell erteilten Beschränkungen zum Coronavirus in Deutschland besagen unter anderem eine Schließung aller Einrichtungshäuser, die mehr als 800 Quadratmeter an Verkaufsfläche haben. Überdies halten es die Bundesbürger derzeit ziemlich genau mit dem Einbehalten ihres Geldes, weshalb die Auftragsbücher der meisten industriellen Unternehmen so gut wie leer bleiben bzw. sind.

    Zaghafte Lockerungen und Öffnungen unter entsprechenden Schutzmaßnahmen

    Das Leiden der Möbelindustrie unter der Corona-Krise ist selbstverständlich auch den Obersten des Landes nicht entgangen, weshalb die Regierung in zaghaften Schritten versucht, das Geschäft mit den Einrichtungsgegenständen wieder langsam in Gang zu setzen. NRW zeigt sich hier als Vorreiter und öffnete Geschäfte, Läden, etc. unter Auflage entsprechender Schutzmaßnahmen. So gilt es sowohl die Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen als auch die Kunden. Die Ergebnisse, jener vorbildlich umgesetzter Öffnungen, zeigen ein dementsprechend wieder ans Laufen gebrachtes Geschäft mit Kunden, die sich ebenfalls vorbildlich an den vorgegebenen Hygieneschutz und Mindestabstand halten. 

    Die Corona-Krise als Chance für "Möbel made in Germany"?




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    Leidet die Möbelindustrie unter Corona? - Seite 2 Es hat die ganze Welt nach wie vor fest im Griff, das 150 Nanometer große Coronavirus brachte beinahe von einen auf den anderen Tag das private und geschäftliche Leben vollständig zum Erliegen. So gut wie jede Branche ächzt unter den staatlichen …

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