Zwischenbilanz zum Baukindergeld
Beliebt in Ostdeutschland, gefragt bei kleinem Einkommen / Eine Auswertung der aktuellen Baukindergeld-Statistik bis Ende Mai durch LBS Research zeigt: ... (FOTO) - Seite 2
stärker nachgefragt als in den eher städtischen Ländern mit hoher
Einwohnerdichte. Zu diesen zählen nicht nur die Stadtstaaten Berlin und Hamburg,
sondern beispielsweise auch Nordrhein-Westfalen mit dem Ruhrgebiet und Hessen
mit dem Großraum Frankfurt.
Dahinter steckt, dass ländliche Räume per se eigentumsaffiner sind, also eine
höhere Wohneigentumsbildung aufweisen. So werden in Rheinland-Pfalz 58 Prozent
und in Niedersachsen 54 Prozent aller Wohnungen und Häuser von ihren Eigentümern
bewohnt. In Hamburg und Berlin gilt dies nur für 24 beziehungsweise 17 Prozent.
Gerade für Familien, die mit Wohneigentum liebäugeln, geht es auch darum, Platz
zu gewinnen - und das klappt nun einmal eher mit einem Häuschen im Grünen als
mit einer Stadtwohnung. Etwas aus der Reihe dieser Logik tanzt das
kleinstädtisch geprägte Saarland: Es hat traditionell die höchste
Wohneigentumsquote in Deutschland - und dies spiegelt sich auch in der hohen
Nachfrage der Familien nach Baukindergeld wider.
Erschwinglichkeit von Wohneigentum . Wo das Baukindergeld mehr hilft und wo
weniger, ist auch eine Frage des Immobilienpreisniveaus sowie des regionalen
Einkommensniveaus. Nach Berechnungen des Immobilienforschungsinstituts empirica
war es um die Relation von beidem im ersten Quartal 2020 in Niedersachsen, dem
Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen besser bestellt als im
Bundesdurchschnitt. Eine 60 bis 80 Quadratmeter große Wohnung beispielsweise war
dort mit knapp fünf durchschnittlichen Nettojahreseinkommen zu bezahlen. In all
diesen Bundesländern ist die Nachfrage nach Baukindergeld überdurchschnittlich
hoch. Das Gegenteil ist in Hamburg und Berlin der Fall - dort sind mehr als neun
Jahreseinkommen für eine vergleichbare Wohnung aufzubringen, aber auch in Bayern
ist Wohneigentum mit sieben Jahreseinkommen deutlich schwerer erschwinglich als
im übrigen Deutschland.
Aufholprozess Ost. Lässt man die beiden doch deutlich aus dem Rahmen fallenden
Stadtstaaten Hamburg und Berlin außen vor, offenbart sich überdies ein
deutliches Ost-West-Gefälle:
In Ostdeutschland ohne Berlin wurden bisher pro 1.000 Familien 34
Baukindergeldanträge gestellt, in Westdeutschland ohne Hamburg waren es nur 30.
Ein Grund für diese Differenz ist, dass Wohneigentum in Ostdeutschland -
abgesehen vom Berliner Umland und der Ostseeküste - vergleichsweise günstig ist.
Ein zweiter Grund ist der Nachholbedarf: Noch immer leben im Osten der Republik
weniger Menschen in den eigenen vier Wänden als im Westen. Fakt ist aber auch,
dass der Anteil der selbstnutzenden Wohneigentümer in den vergangenen Jahren
zwischen Thüringer Wald und Ostseeküste kräftiger zugelegt hat als in
weniger, ist auch eine Frage des Immobilienpreisniveaus sowie des regionalen
Einkommensniveaus. Nach Berechnungen des Immobilienforschungsinstituts empirica
war es um die Relation von beidem im ersten Quartal 2020 in Niedersachsen, dem
Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen besser bestellt als im
Bundesdurchschnitt. Eine 60 bis 80 Quadratmeter große Wohnung beispielsweise war
dort mit knapp fünf durchschnittlichen Nettojahreseinkommen zu bezahlen. In all
diesen Bundesländern ist die Nachfrage nach Baukindergeld überdurchschnittlich
hoch. Das Gegenteil ist in Hamburg und Berlin der Fall - dort sind mehr als neun
Jahreseinkommen für eine vergleichbare Wohnung aufzubringen, aber auch in Bayern
ist Wohneigentum mit sieben Jahreseinkommen deutlich schwerer erschwinglich als
im übrigen Deutschland.
Aufholprozess Ost. Lässt man die beiden doch deutlich aus dem Rahmen fallenden
Stadtstaaten Hamburg und Berlin außen vor, offenbart sich überdies ein
deutliches Ost-West-Gefälle:
In Ostdeutschland ohne Berlin wurden bisher pro 1.000 Familien 34
Baukindergeldanträge gestellt, in Westdeutschland ohne Hamburg waren es nur 30.
Ein Grund für diese Differenz ist, dass Wohneigentum in Ostdeutschland -
abgesehen vom Berliner Umland und der Ostseeküste - vergleichsweise günstig ist.
Ein zweiter Grund ist der Nachholbedarf: Noch immer leben im Osten der Republik
weniger Menschen in den eigenen vier Wänden als im Westen. Fakt ist aber auch,
dass der Anteil der selbstnutzenden Wohneigentümer in den vergangenen Jahren
zwischen Thüringer Wald und Ostseeküste kräftiger zugelegt hat als in