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    WESTFALEN-BLATT (Bielefeld)  303  0 Kommentare Clemens Tönnies im Interview: "Wir haben uns immer an Recht und Gesetz gehalten"

    Bielefeld (ots) - Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Fleischwerk in
    Rheda-Wiedenbrück weist Konzernchef Clemens Tönnies (64) die schweren Vorwürfe
    gegen ihn und das Unternehmen zurück. "Wir haben uns immer an Recht und Gesetz
    gehalten", sagt der Chef von Deutschlands größtem Schlachtkonzern im Interview
    mit dem in Bielefeld erscheinenden Westfalen-Blatt (Samstagausgabe). "Wir wissen
    bis heute nicht, welchen Rechtsbruch wir begangen haben sollen. All die Kritiker
    haben bis dato nicht eine einzige konkrete Aussage dazu getroffen", erklärt
    Tönnies. "Viele Aussagen kommen von Leuten, die daraus politisches Kapital
    schlagen wollen, die mich und unser Unternehmen dafür nutzen wollen. Ich stehle
    mich aus keiner Verantwortung. Doch ich bin nicht Corona."

    Auch die Empörung über den Antrag auf Erstattung von Lohnkosten vom Land NRW
    kann der Chef des Fleischkonzerns nicht nachvollziehen: "Die Frage ist doch: Ist
    unser Mitarbeiter weniger wert als andere Beschäftigte, die auch
    Quarantänehilfen bekommen? Das ist für mich eine Frechheit. Wir müssen
    verhindern, dass Mitarbeiter hier stigmatisiert werden und Dienstleister, die ja
    nicht nur bei uns arbeiten, in die Insolvenz getrieben werden."
    NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte zuletzt bekräftigt, dass das
    Land alles daran setzen werde, "dass Tönnies keinen Cent erhält". Diesbezüglich
    will der Konzernchef notfalls Gerichte einschalten: "Darüber wird im
    Zweifelsfall auch Recht gesprochen werden."

    Im laufenden Ermittlungsverfahren gegen die Geschäftsführung des Konzerns wegen
    des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung und des Verstoßes gegen
    das Infektionsschutzgesetz kooperiere das Unternehmen vollumfänglich, sagt
    Tönnies. "Wenn man uns Rechtsverstöße vorwirft, dann werden wir das sachlich
    abarbeiten."

    Schwere Versäumnisse im Kampf des Unternehmens gegen das Virus sieht Tönnies
    nicht - im Gegenteil: "Wir sind sehr ernsthaft an das Thema Corona
    herangegangen, haben früh angefangen, Schutzhürden aufzubauen." Dazu zähle auch
    ein im Mai eingerichtetes eigenes Testcenter. "Dort haben wir alle Mitarbeiter
    getestet, die längere Zeit nicht im Betrieb waren oder aus dem Urlaub gekommen
    sind. Letztlich war es dann ja auch Mitte Juni unsere eigene Testreihe, die
    ersichtlich gemacht hat, dass wir Auffälligkeiten haben."

    Zu Arbeitsschutzkontrollen Mitte Mai, bei denen zu geringe Abstände zwischen
    Mitarbeitern in der Produktion, zwischen Nutzern der Kantine sowie das nicht
    korrekte Tragen von Mund-Nasen-Schutz beanstandet worden waren, sagt Tönnies:
    "Wir sind intensiv kontrolliert worden. Uns ist bescheinigt worden, dass unser
    Konzept in vollem Einklang mit den Vorgaben und Empfehlungen der Behörden steht.
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