Reversal?

Die Aktienmärkte gingen gestern zunächst unisono auf Tauchstation. Nach dem starken Kursauftrieb am Dienstag boten die Quartalszahlen von Cisco Anlass, in großem Stil vor allem Technologieaktien zu verkaufen.

Was Cisco zu berichten hatte, zählte hinsichtlich Umsatz und Gewinn zwar zum besten in der Firmengeschichte des führenden Netzwerkunternehmens. Für das laufende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres stellte Cisco jedoch einen Umsatzanstieg von lediglich rund zwei Prozent in Aussicht. Das Unternehmen äußerte sich etwas vorsichtiger in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Technologie-Ausgaben als noch vor drei Monaten. Grund sind unter anderem die schwachen Verkaufszahlen auf dem europäischen Markt. Ein weiteres Problem sind die Lagerbestände. Sie sind im Berichtsquartal um weitere 9 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar gestiegen, nachdem sie schon in der Vorperiode deutlich zugelegt hatten.

Aktien: Besonders erwischte es den Halbleiterindex, der zeitweise fast sieben Prozent einbüsste. Einerseits weckten die Ciso-Zahlen Befürchtungen, der Markt habe seinen Zenith bereits überschritten, andererseits gab es Gewinnwarnungen aus dem Sektor direkt. Broker/Dealer hingegen wurden systematisch hochgekauft, so dass am Ende fast ein Nullresultat übrig blieb. Der Bankenindex zeigte sich stark. Der Transportindex konnte seine Gewinne von vorgestern im Rahmen einer weiten Tagesbewegung noch etwas ausbauen.

Der Housing-Index gab zwar mit gut 366 per Saldo gegenüber seinem Vortagesstand ab, wurde aber vom Level bei 363 gezielt hoch gekauft. Die Aktie von Fannie Mae entwickelte sich außerordentlich gut. Sie bleib vom Start weg im Plus und beendete den Handel mit einem Zugewinn von fast drei Prozent.

Die breiten Indices brachen zunächst ein – der DAX notierte z. B. zeitweilig mit mehr als zwei Prozent im negativen Bereich -, erholten sich aber recht schnell. Die amerikanischen Aktienbarometer Dow und S&P 500 gingen nur mit leicht rotem Anstrich in den Feierabend. Das Handelsvolumen im S&P 500 war deutlich überdurchschnittlich. Der NDX eröffnete tief im Minus, baute dieses zeitweilig noch deutlich aus und schloss dann fünf Punkte über seiner Eröffnung. Den Nikkei fochten die schlechten Vorgaben insbesondere von der Technologie her kaum an, er gab über Nacht lediglich 0,2 Prozent ab, womit er sich oberhalb der nicht nur psychologisch wichtigen Marke von 11.000 halten konnte.