Kann Holz eine Alternative zu mineralischen Baustoffen sein? / MIRO unterstützt Forderung nach Technologieoffenheit und Wettbewerbsgleichheit - Seite 2
Dachstuhl braucht usw. Letztlich sind alle Gebäude heute schon Hybridbauten, was
das sinnvolle Miteinander der verschiedenen Baustoffe verdeutlicht.
Im "Nachhaltigkeitszeitalter", das wir gerade durchlaufen, ist es freilich
normal, Bestehendes zu prüfen. Dabei sollten auf die Fragen "Was spricht für
Holz, was spricht für mineralische Roh- und Baustoffe?" gründlich und ehrlich
recherchierte Antworten folgen.
Ein Check im Detail und im Ganzen
Transportentfernungen
Die Ökobilanz von Holz gilt als uneingeschränkt vorteilhaft. Das stimmt
insbesondere dann, wenn etwa ein Blockbohlenhaus aus Bäumen von Wäldchen um die
Ecke gebaut werden soll. Genau diese Möglichkeit besteht großräumig aber nicht.
Zwar ist Deutschland etwa zu einem Drittel von Wald bedeckt, doch zum Bauen ist
vor allem Nadelholz gefragt. Infolge des forstpolitischen Zieles, mehr
standortgerechte, strukturreiche Mischwälder zu entwickeln, sinkt der
Nadelholzanteil gegenüber dem Laubholz seit Jahren. Unabhängig davon ist
Deutschland wegen gestiegener Nachfrage längst zu einem Importland für Holz
geworden. Daran ändert auch das große Holzangebot nichts, das kurzfristig auf
Grund der Borkenkäferplage auf den Markt kommt. Im Export-Import-Vergleich
wurden bereits 2008 über 5 Mio. m³ mehr ein- als ausgeführt (siehe WWF-Studie
"illegaler Holzeinschlag und Deutschland - eine Analyse der Außenhandelsdaten").
Eine bedarfsdeckende heimische Verfügbarkeit ist anders als bei mineralischen
Baurohstoffen demnach nicht mehr gegeben. Selbst Holz, das aus Deutschland
verfügbar gemacht werden kann, legt im Schnitt 175 km Transportstrecke zurück.
Als Importprodukt absolviert es gar durchschnittlich 950 km - und das
überwiegend per Lkw. Zum Vergleich: Die Transportentfernung heimischer Sande,
Kiese, Schotter und Splitte für die mineralische Baustoffproduktion beträgt im
Schnitt 35 km. Zusammengefasst ist beim Holz also ein Verfügbarkeitsproblem aus
heimischen Quellen zu bemängeln.
Klima, CO2
Was lässt Holz besonders "ökologisch" erscheinen? Natürlich die Emotion, die
sich damit verknüpft. Es fühlt sich warm an, hat CO2 gespeichert und hält es
fest. Bei der Produktion von Massivbaustoffen wird derzeit verfahrensbedingt
noch CO2 frei. Allerdings rüstet sich die gesamte mineralische Roh- und
Baustoffindustrie für eine CO2-neutrale Produktion bis zum Jahr 2050.
CO2-neutral produzierte mineralische Baustoffe werden dafür sorgen, dass es zu
einer neuen ökologischen Bewertung der entsprechenden Bauwerke kommt.
Doch selbst unter der noch gegebenen CO2-Situation muss für eine ehrliche und
vergleichbare Bewertung die gesamte Nutzungsdauer von Gebäuden herangezogen
Transportentfernungen
Die Ökobilanz von Holz gilt als uneingeschränkt vorteilhaft. Das stimmt
insbesondere dann, wenn etwa ein Blockbohlenhaus aus Bäumen von Wäldchen um die
Ecke gebaut werden soll. Genau diese Möglichkeit besteht großräumig aber nicht.
Zwar ist Deutschland etwa zu einem Drittel von Wald bedeckt, doch zum Bauen ist
vor allem Nadelholz gefragt. Infolge des forstpolitischen Zieles, mehr
standortgerechte, strukturreiche Mischwälder zu entwickeln, sinkt der
Nadelholzanteil gegenüber dem Laubholz seit Jahren. Unabhängig davon ist
Deutschland wegen gestiegener Nachfrage längst zu einem Importland für Holz
geworden. Daran ändert auch das große Holzangebot nichts, das kurzfristig auf
Grund der Borkenkäferplage auf den Markt kommt. Im Export-Import-Vergleich
wurden bereits 2008 über 5 Mio. m³ mehr ein- als ausgeführt (siehe WWF-Studie
"illegaler Holzeinschlag und Deutschland - eine Analyse der Außenhandelsdaten").
Eine bedarfsdeckende heimische Verfügbarkeit ist anders als bei mineralischen
Baurohstoffen demnach nicht mehr gegeben. Selbst Holz, das aus Deutschland
verfügbar gemacht werden kann, legt im Schnitt 175 km Transportstrecke zurück.
Als Importprodukt absolviert es gar durchschnittlich 950 km - und das
überwiegend per Lkw. Zum Vergleich: Die Transportentfernung heimischer Sande,
Kiese, Schotter und Splitte für die mineralische Baustoffproduktion beträgt im
Schnitt 35 km. Zusammengefasst ist beim Holz also ein Verfügbarkeitsproblem aus
heimischen Quellen zu bemängeln.
Klima, CO2
Was lässt Holz besonders "ökologisch" erscheinen? Natürlich die Emotion, die
sich damit verknüpft. Es fühlt sich warm an, hat CO2 gespeichert und hält es
fest. Bei der Produktion von Massivbaustoffen wird derzeit verfahrensbedingt
noch CO2 frei. Allerdings rüstet sich die gesamte mineralische Roh- und
Baustoffindustrie für eine CO2-neutrale Produktion bis zum Jahr 2050.
CO2-neutral produzierte mineralische Baustoffe werden dafür sorgen, dass es zu
einer neuen ökologischen Bewertung der entsprechenden Bauwerke kommt.
Doch selbst unter der noch gegebenen CO2-Situation muss für eine ehrliche und
vergleichbare Bewertung die gesamte Nutzungsdauer von Gebäuden herangezogen
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