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     1134  0 Kommentare Aus Charts die richtigen Lehren ziehen

    Viele Anleger handeln nicht mit, sondern gegen den Trend. Die Folge sind häufig entgangene Gewinne oder der Griff ins fallende Messer. Das Festhalten am Trend stellt sich häufig als langfristig richtig heraus. Beispiele dafür gibt es viele.

    „The Trend is your friend“, lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten überhaupt. Will heißen, hat sich am Markt ein Kurstrend erst einmal etabliert, bleibt er grundsätzlich solange bestehen, wie es zu keinem eindeutigen Bruch kommt. Während professionelle Investoren diesem Aspekt über Momentum- bzw. Trendfolgestrategien seit jeher eine sehr hohe Beachtung beimessen, unterliegen viele Privatanleger der Versuchung, aus eigentlich eindeutigen Chartverläufen falsche Entscheidungen abzuleiten. Zum einen neigen sie dazu, in der Stärke und damit häufig zu früh zu verkaufen. In diesem Fall ist der Ärger über entgangene Gewinne groß. Ein Beispiel dafür ist Tesla. Die Aktie des E-Auto-Pioniers befindet sich seit Frühjahr 2020 in einem steilen Aufwärtstrend. Vielen Anlegern war das nicht mehr geheuer und sie machten schon bei 200 US-Dollar Kasse, obwohl im Chart keine leisesten Anzeichen eines Trendbruchs erkennbar waren. Heute steht der Titel doppelt so hoch. Der andere Fehler, den Privatanleger häufig begehen, ist auf gefallene Engel zu setzen, weil sie meinen, eine Aktie nach (starken) Kursverlusten vermeintlich günstig erwerben zu können. In diesem Fall wird in einem Abwärtstrend eine aussichtsreiche Einstiegsmöglichkeit gesehen. Auch das kann schiefgehen. Ein trauriges Beispiel dafür ist Wirecard.

     

     

    Auf den Trend bauen

     

    Doch wie erkennt man einen Trend? Zunächst gilt es, die vorherrschende Richtung der Bewegung festzustellen. Dazu muss man wissen, dass es auch innerhalb eines intakten Trends immer wieder zu Gegenbewegungen kommen kann. Die Börse reagiert eben sehr schnell auf Neuigkeiten. Trends hingegen entwickeln sich, weil sie eine wachsende Übereinstimmung über künftige Preise darstellen und sich erst im Laufe der Zeit ein neues Kursniveau herausbildet, das von der Mehrzahl der Marktteilnehmer als fair betrachtet wird. Als charttechnisches Instrument, um die Trendrichtung festzustellen, haben sich die gleitenden Durchschnitte bewährt. Durch die fortlaufende Berechnung eines durchschnittlichen Wertes auf Basis der vergangenen Kurse erfolgt eine Glättung des Chartverlaufs. Ausreißer bzw. kurzfristige Kursschwankungen werden auf diese Weise neutralisiert.

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    Dirk Heß
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    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
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    Verfasst von Dirk Heß
    Aus Charts die richtigen Lehren ziehen Viele Anleger handeln nicht mit, sondern gegen den Trend. Die Folge sind häufig entgangene Gewinne oder der Griff ins fallende Messer. Das Festhalten am Trend stellt sich häufig als langfristig richtig heraus. Beispiele dafür gibt es viele.