Deutlich schärfere Corona-Maßnahmen in Tschechien und Irland
PRAG/DUBLIN (dpa-AFX) - Angesichts sprunghaft steigender Corona-Zahlen greifen Tschechien und Irland zu drastischen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Sie gleichen fast landesweiten Lockdown-Maßnahmen. In Tschechien müssen von Donnerstagmorgen (06.00 Uhr) an fast alle Geschäfte schließen, wie Gesundheitsminister Roman Prymula am Mittwoch bekanntgab. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte und Apotheken. Zudem werden Ausgangsbeschränkungen verhängt: Die Regierung ordnete an, dass Leute ihre Kontakte mit anderen Menschen auf die "absolut notwendige Zeit" begrenzen müssen. Spaziergänge in der Natur sind erlaubt. In Tschechien gilt bereits seit dem 5. Oktober der Notstand.
Auch Irland verschärft seine Maßnahmen im Kampf gegen die zweite Ausbruchswelle. Dort gilt (ab Mitternacht Ortszeit - 01.00 Uhr MESZ) nun für sechs Wochen die höchste von fünf Maßnahmen-Stufen. Wer kann, muss bis zum 1. Dezember in Irland daheim arbeiten. Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Waren verkaufen, werden geschlossen. Treffen mit anderen Haushalten sind bis auf wenige Ausnahmen untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben aber geöffnet. Sport im Freien ist im Umkreis von fünf Kilometern erlaubt.
Lesen Sie auch
In Irland, das nur etwa fünf Millionen Einwohner hat, wurden bislang etwa 52 000 Ansteckungen registriert. In europäischen Statistiken zur Zahl der Infektionen binnen 14 Tagen auf 100 000 Personen bezogen liegt Irland im Mittelfeld (270/Stand: 21. Oktober). In Tschechien mit seinen knapp 10,7 Millionen Einwohner liegt die Gesamtzahl der Infizierten bei knapp 194 000. Es gehört europaweit zu den Ländern mit den höchsten Infektionsraten (975) je 100 000 Einwohner./si/DP/jha