Solche Geschäftsmodelle sind meist kaum sonderlich berauschend. Sexy Unternehmen sind sexy, weil sie neu sind und Konsumenten wie Investoren mit verführerischen Zukunftserwartungen
bezirzen, deren langfristige Entwicklung jedoch nur schwer zu prognostizieren ist.
Halten Sie Abstand davon und widmen Sie sich besser Unternehmen, die seit langer Zeit schon ihre Runden drehen – vorausgesetzt natürlich, dass das langweilige Geschäftsmodell
zugleich profitabel ist.
Value Traps: Zuerst das Risiko, dann die Rendite
Großartige Erfolge an der Börse können Sie nur dann feiern, wenn es Ihnen gelingt, Aktien deutlich unter ihrem Inneren Wert zu kaufen und danach geduldig und diszipliniert auf den
Kursanstieg und den richtigen Verkaufszeitpunkt zu warten.
Aber der Mensch ist Mensch und zieht oft lieber mit der Herde als eigenständig zu denken zu handeln. Für die meisten Anleger ist es weitaus einfacher, den angesagten Aktien
hinterherzulaufen, als in die unbeachteten Mauerblümchen zu investieren.
Dabei sind gerade sie es, die Unbesungenen, die Ihnen am Ende die Rendite verschaffen – vorausgesetzt Sie erwischen keine Wertefalle, im Börsenjargon „Value Trap“ genannt.
Ein großes Problem während unseres Analyseprozesses: Es existieren zahlreiche Aktien, die zu Ausverkaufspreisen angeboten werden, und solche, die zwar nach stillen Reserven duften,
sich aber bei näherer Betrachtung als Luftnummern entpuppen. Letztere sind die „Value Traps“, die Sie meiden sollten.
Sie weisen eine niedrige Bewertung und manches Mal auch eine attraktive Dividendenrendite auf, doch operativ liegt in den Unternehmen einiges im Argen. Langfristig werden die Margen
unter Druck geraten, Gewinne schmelzen und Dividenden zuerst aus der Substanz gezahlt und später gestrichen werden müssen.
Doch auch sogenannte „Sonderfaktoren“ können zu verzerrten Analysen führen. Es existieren konjunkturabhängige Branchen, die immer aufs Neue starke Schwankungen in der
Geschäftsentwicklung überstehen müssen, beispielsweise Stahlproduzenten.
Nach Phasen hoher Investitionen und Nachfrageflauten mit entsprechend niedrigen Margen und Gewinnen folgen Zeiten geringer Investitionen, steigender Nachfrage und wachsenden
Gewinnen.