Grenke findet mögliche Compliance-Schwachstelle - Manager geht - Aktie stürzt ab
BADEN BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke ist bei der Prüfung der eigenen Abläufe vor dem Hintergrund der Kritik an seinen Geschäften auf Probleme gestoßen. "Im Rahmen der laufenden Prüfungen ist es zu kritischen vorläufigen Bewertungen bisheriger interner Prozesse in der Complianceorganisation und der internen Revision gekommen", teilte der SDax -Konzern am Montag in Baden-Baden mit. Der für den Bereich zuständige Konzernvorstand Mark Kindermann hat sein Mandat niedergelegt, sein Vertrag wurde beendet. Wie die kritischen Punkte im Details aussehen, dazu machte das Unternehmen zunächst keine Angaben. Die Aktie von Grenke stürzte nach der Mitteilung ins Minus und verlor zuletzt rund 33 Prozent.
Kindermann habe den Aufsichtsrat darauf hingewiesen, dass die vorläufigen Bewertungen der internen Prozesse nach Abschluss der Prüfungen zu revidieren sein würden. "Um eine Auseinandersetzung über die Berechtigung und die Wesentlichkeit dieser Kritikpunkte vor Abschluss der Prüfungen zu vermeiden und um potentiellen Schaden daraus von der Gesellschaft fernzuhalten, hat Herr Kindermann seine Mandate heute niedergelegt", hieß es vom Unternehmen.
Grenke war mit seinem Geschäftsmodell und der Behandlung von Franchisegesellschaften ins Kreuzfeuer von Leerverkäufern am Aktienmarkt gekommen, die dem Unternehmen Manipulation vorwarfen. Grenke hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und hatte daraufhin selbst eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Mitte Dezember sah sich das Unternehmen von Untersuchungsergebnissen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) in wesentlichen Punkten entlastet./men/stk