28 renditeträchtige H2-Aktien
Premiere: Europas erster Wasserstoff-ETF handelbar – Das ist drin und das sagt Top-Analyst Hasler
Europäische Anleger können erstmals per ETF in die grüne Wasserstoff-Technologie investieren. wallstreet:online hat mit dem Asset Manager LGIM und einem Analysten über den ersten Wasserstoff-ETF Europas gesprochen.
Der "L&G Hydrogen Economy UCITS ETF" (ISIN: IE00BMYDM794) aus dem Hause Legal and General Investment Management (LGIM) wurde vergangene Woche aufgelegt. Er ist der erste börsengehandelte Indexfonds mit dem Fokus auf grünem Wasserstoff am deutschen Markt. Bislang standen Wasserstoff-Anlegern nur Zertifikate, Einzelaktien sowie seit Kurzem ein aktiver Fonds (GG Wasserstoff) zur Verfügung.
Aktuell hat der Wasserstoff-ETF ein Fondsvolumen von 99,8 Millionen US-Dollar (Stand: 17.02.2021). Obwohl der Fonds ein vermeintlich passiver ETF ist, verfolgt er laut LGIM „ein regelbasiertes, dynamisches Anlagekonzept auf Grundlage von aktivem Research“.
Philipp von Königsmarck, Leiter Wholesale für Deutschland und Österreich bei LGIM, erklärte gegenüber wallstreet:online: „Wir haben mit dem L&G Hydrogen Economy UCITS ETF den ersten Wasserstoff-ETF in Europa auf den Markt gebracht. (. . .) Wir arbeiten bei jedem ETF mit den jeweiligen Branchen-Spezialisten zusammen. Im Falle des Wasserstoff-ETFs ist es das Researchhaus GlobalData, das uns dabei unterstützt, die vielversprechendsten Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Wasserstoff aus einem Universum von rund 150 Titeln herauszufiltern. Zurzeit bildet der ETF 28 Unternehmen ab. Die Zusammensetzung wird alle sechs Monate überprüft.“
Bei den 28 Titeln des ETFs sind neben bekannten reinen Wasserstoff-Playern wie FuelCell Energy, Nel ASA oder PowerCell Sweden auch Unternehmen, die neben Wasserstoff auch noch andere Geschäftsfelder bedienen, mit dabei. Beispiele dafür wären Daimler, Siemens, Linde oder Air Liquide. Die folgende Tabelle führt alle 28 Titel des Wasserstoff-ETFs samt einer kurzen Beschreibung auf (Stand: 17.02.2021):
Name des Unternehmens | Beschreibung |
---|---|
Air Products & Chemicals | Hersteller von Industriegasen (auch Wasserstoff) |
Bloom Energy Corporation | Hersteller von Hochtemperatur-Brennstoffzellen |
Chemours | Chemiekonzern (auch Wasserstoff) |
Ballard Power Systems | Hersteller von Brennstoffzellen |
Cummins | Motorenhersteller (auch Brennstoffzellen) |
FuelCell Energy | Brennstoffzellen- und Energieunternehmen |
Hexagon Composites | Hersteller von Wasserstofftanks |
Daimler AG | Automobilhersteller (auch Wasserstofffahrzeuge) |
Siemens AG | Mischkonzern |
Hyundai Motor Company | Automobilhersteller (auch Wasserstofffahrzeuge) |
Kyocera | Mischkonzern (auch Brennstoff- und Solarzellen) |
Taiyo Nippon Sanso | Hersteller von Industriegasen (auch Wasserstoff) |
Weichai Power | Motorenbauer und Automobilzuliefer ( großer Anteilseigner von Ballard Power, Ceres Power sowie der Kion Group) |
Toyota Motor Corporation | Größte Automobilhersteller der Welt (auch Brennstoffzellenautos) |
Plug Power | Hersteller von Brennstoffzellen |
ITM Power | Hersteller von Elektrolyseuren sowie Wasserstoff-Energieanlagen |
Nel ASA | Hersteller von Anlagen zur Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff |
Air Liquide | Hersteller von Industriegasen (auch Wasserstoff) |
Kolon Industries | Chemie- und Textilunternehmen (auch Wasserstoff) |
Ceres Power | Hersteller von Festoxid-Brennstoffzellen |
McPhy | Hersteller von Anlagen zur Produktion und Distribution von kohlenstofffreiem Wasserstoff. |
Hexagon Purus | Hersteller von emissionsfreien Wasserstoff- und batterieelektrischen Mobilitätslösungen |
PowerCell Sweden | Hersteller von Brennstoffzellen |
DONG Energy Power A/S (jetzt Ørsted ) | Anbeiter von Energiedienstleistungen |
Linde plc | Industriekonzern und Industriegase-Spezialist (auch Wasserstoff) |
Johnson Matthey | Chemie- und Industriekonzern (auch Brennstoffzellen und Wasserstoff) |
Uniper | Energieversorgungsunternehmen (auch Power-to-Gas- sowie Wind-Gas-Anlagen) |
Und wie bewerten Analysten den ersten Wasserstoff-ETF? Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, sagte gegenüber wallstreet:online: „Wenn mich etwas verwundert, dann dass
es so lange gedauert hat. Denn Wasserstoff ist ja nicht erst seit gestern ein ausgesprochenes Modethema an der Börse. Die meisten Wasserstoffaktien – und damit auch der dem ETF zugrundeliegende
Index – haben sich im letzten Jahr vervielfacht. Bei hoher Volatilität, nebenbei bemerkt, was Anleger wissen müssen, wenn sie sich nun den ETF zulegen wollen. Denn einige der im Index prominent
vertretenen Titel wie die noch auf Jahre defizitäre Fuelcell Energy, mit einer Indexgewichtung von 21,66 Prozent der mit Abstand dominierende Indextreiber, werden inzwischen mit Kennzahlen
bewertet, die sich allenfalls durch eine Blasenbildung erklären lassen. Analystenschätzungen zufolge liegt etwa das EV-Umsatz-Multiple des Jahres 2024 bei knapp 38. Ich bin mir sicher: Solche
Aktien wird es noch billiger geben.“
Grüner Wasserstoff ist an der Börse schon länger ein Megatrend. Das klimafreundliche Gas wird mittels Elektrolyseuren und Strom aus regenerativen Energiequellen wie Wind-, Solar-, Wasserkraft und Biomasse gewonnen. Zukünftig könnte es viele energieintensive Branchen wie die Stahl-, Chemie- und Luftfahrtindustrie sowie den Schwerlastverkehr dekarbonisieren. Zusätzlich kann regenerativer Strom durch Wasserstoff zwischengespeichert werden. Deshalb wird grüner Wasserstoff von vielen Energie-Experten als "das Erdöl der Zukunft" bezeichnet. Weltweit haben bereits mehr als 20 Staaten eine nationale Wasserstoff-Strategie beschlossen.
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Autor: Ferdinand Hammer
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