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    WAZ  220  0 Kommentare Verdi wirft Real Aufruf zur Denunziation vor - Supermarktkette will fragliche Plakate zurückziehen

    Essen (ots) - Die vor der Zerschlagung stehende Supermarktkette Real sieht sich
    scharfen Vorwürfen der Gewerkschaft Verdi ausgesetzt: Das Management rufe
    Mitarbeiter in den Filialen dazu auf, Kollegen zu denunzieren. Entsprechende
    Plakataushänge habe man "mit Entsetzen zur Kenntnis genommen", schreibt Orhan
    Akman, Leiter der Verdi-Fachgruppe Einzelhandel, am Freitag in einem offenen
    Brief an die Real-Geschäftsführung, aus dem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung
    (WAZ, Samstagsausgabe) zitiert. Er fordert darin: "Beenden Sie umgehend Ihre
    Denunziations-Kampagne." Das Unternehmen reagierte noch am Abend und erklärte,
    die fraglichen Plakate zurückziehen zu wollen.

    Die laut Verdi in den Real-Märkten ausgehangenen Plakate stellen den
    Mitarbeitern in der Überschrift die Frage: "Faules Früchtchen entdeckt?" Es
    folgt das Versprechen von Anonymität und die Aufforderung: "Helfen Sie
    Fehlverhalten und Verstöße bei Real aufzudecken!" Der Ombudsmann oder der
    Vorgesetzte würden "Ihre Meldung vertraulich und anonym entgegen" nehmen. Um
    Mitarbeiter zu ermutigen, verspricht Real: "Wir unterstützen Hinweisgeber".
    Gemeint ist neben dem Schutz der Identität dabei ausdrücklich, dass ihnen auch
    bei "unbegründeten Meldungen" keine Nachteile oder Sanktionen drohen, heißt es
    auf dem Plakat.

    "Als wären die Belastungen und die Gefahren dieser Corona-Pandemie sowie die
    Unsicherheit ihrer Zukunft im Unternehmen nicht genug für die Beschäftigten",
    wettert Gewerkschafter Akman, nun sollten sie sich auch noch gegenseitig
    überwachen. Ihr Job sei es, "zu verkaufen, zu beraten und zu kassieren - und
    nicht, Aufgaben und Verantwortung der Polizei zu übernehmen oder Detektiv zu
    spielen."

    Real erklärte gegenüber der WAZ, man habe nach dem Eigentümerwechsel ein eigenes
    Compliance-Team aufgebaut und einen Rechtsanwalt als Ombudsmann beauftragt,
    damit die Beschäftigten auch weiterhin die Möglichkeit hätten, "anonym Verstöße
    gegen die unternehmensinternen Compliance-Richtlinien zu melden". Vor diesem
    Hintergrund sollten noch einmal alle Beschäftigten mit den Plakataushängen für
    dieses Thema "sensibilisiert werden". Weil das Plakat aber "leider
    missverständlich und keinesfalls wie beabsichtigt wahrgenommen" worden sei, habe
    sich das Unternehmen "dazu entschieden, das Plakat nicht weiter zum Einsatz
    kommen zu lassen".

    Pressekontakt:

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung
    Zentralredaktion
    Telefon: 0201 - 804 6519
    zentralredaktion@waz.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/55903/4849740
    OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung



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