EZB stemmt sich gegen steigende Anleiherenditen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern ihren „sehr akkommodierenden geldpolitischen Kurs nochmals“ bestätigt, so der EZB-Rat in seinem gestrigen Statement zum Sitzungsergebnis.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern ihren „sehr akkommodierenden geldpolitischen Kurs nochmals“ bestätigt, so der EZB-Rat in seinem gestrigen Statement zum Sitzungsergebnis. Dabei blieben die meisten Maßnahmen unverändert. Das gilt insbesondere für den Ausblick bezüglich der Leitzinsen und das Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (APP), welches unverändert mit einem monatlichen Volumen von 20 Milliarden Euro fortgesetzt, ohne dass dabei ein konkretes Enddatum angegeben wird.
Auch das Notfallankaufprogramm PEPP wird unverändert mit einem Volumen von 1.850 Milliarden Euro fortgesetzt und in dessen Rahmen werden bis mindestens Ende März 2022 Anleihen erworben. Tilgungsbeträge werden nach wie vor bis mindestens Ende 2023 reinvestiert. Soweit also alles beim Alten. Doch eine wichtige Änderung gab es:
EZB wird Anleihekäufe im 2. Quartal 2021 signifikant erhöhen
Die PEPP-Ankäufe sollen während des 2. Quartals 2021 deutlich umfangreicher ausfallen als während der ersten Monate dieses Jahres. Der Umfang des Programms kann dabei je nach Bedarf in beide Richtungen angepasst werden. Er kann also erhöht, muss aber nicht voll ausgeschöpft werden. „Der EZB-Rat wird die Ankäufe flexibel in Abhängigkeit von den Marktbedingungen und mit dem Ziel durchführen, eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen zu vermeiden, die nicht damit vereinbar ist, dem Abwärtsdruck der Pandemie auf die projizierte Inflationsentwicklung entgegenzuwirken“, ist im Statement dazu zu lesen. Und EZB-Chefin Christine Lagarde sprach auf der Pressekonferenz von einer „signifikanten Erhöhung“ der Käufe. Damit hat die EZB geliefert, was sich die Anleger erhofft hatten. Die Notenbank stellt sich einem möglichen Renditeanstieg entgegen.
Diese Entscheidung der EZB war bereits eingepreist
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In einer ersten Reaktion verhielten sich die Märkte, wie es zu erwarten war: Die Kurse von Aktien stiegen, ebenso die der Anleihen, was deren Renditen unter Druck setzte. Doch größere Marktbewegungen blieben dabei aus und wenig später setzte eine Gegenbewegung ein. Die anfänglichen Reaktionen wurden egalisiert. Das kam etwas überraschend. Für mich zeigt dies, dass die Entscheidung der EZB bereits eingepreist war, auch wenn insbesondere in den USA die Aktienkurse letztlich doch wieder dynamisch stiegen. Denn der die heimischen Werte von DAX & Co. zogen nicht mit.