Die Bullen wollen es wissen
Nach vier Wochen Beobachtung der Finanzmärkte aus der mentalen (und geographischen) Ferne fällt auf: Die Aktienmärkte versuchen offenbar, eine gewisse Immunität gegen steigende Ölpreise auszubilden.
Gleichzeitig sind „Krisen-Alternativen“, sei es Gold, seien es Staatanleihen, oder auch der Euro nach oben (und heiß) gelaufen.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen hat sich in weniger als vier Monaten von 4,9 auf 4 Prozent ermäßigt. Das ist für sich genommen keine besonders aufregende Entwicklung, aber der nachhaltige Kauf dieser Papiere findet vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen statt. Und dafür gibt es kaum historische Parallelen.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen hat sich in weniger als vier Monaten von 4,9 auf 4 Prozent ermäßigt. Das ist für sich genommen keine besonders aufregende Entwicklung, aber der nachhaltige Kauf dieser Papiere findet vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen statt. Und dafür gibt es kaum historische Parallelen.
Noch etwas ist bemerkenswert: Der Transport-Index zeigt sich vom Ölpreis seit längerem völlig unbeeindruckt. Erst kürzlich hat er ein neues Mehrjahresjoch erklommen. Öl ist im Transportsektor eine
besonders wichtige Kostenkomponente. Wenn die Aktien dieses Sektors dennoch nachhaltig gesucht sind, kann das nur bedeuten, dass die Anleger der Meinung sind, der Ölpreis könne der Gewinnsituation
dieses Sektors nichts anhaben. Zu dieser Überzeugung kann man aus zwei Gründen kommen. Entweder meint man, die Ölpreis-Hausse ist nur eine vorrübergehende Erscheinung oder man schätzt die Marktmacht
der hier versammelten Unternehmen so hoch ein, dass sie ihre steigenden Kosten überwälzen können.
Der zweite Grund scheint mir relevanter zu sein: Die Rolle des Transportsektors erlangt in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft eine immer größere Bedeutung. Das unterlegt die Marktmacht der entsprechenden Unternehmen und macht es nachvollziehbar, dass Kosten überwälzt werden können, zumal gerade in den seit der Jahrtausendwende vergangenen Jahren durch zunehmende Automatisierung der Logistik-Prozesse auch hier kräftig rationalisiert werden konnte.
Offenbar soll der Funke jetzt auf andere Sektoren überspringen – zumindest proben die Bullen seit der zweiten Hälfte der vergangenen Woche in den Aktienmärkten einen Ausbruch nach oben.
Doch verfügen Unternehmen in anderen Branchen über das gleiche Maß an Überwälzungsmacht wie im Transportsektor? Ich bezweifele das angesichts der allgegenwärtigen Sättigungserscheinungen auf den Endmärkten, der Stagnation und schleichenden Überalterung der Bevölkerung in den entwickelten Ländern, sowie der aufgrund steigender Arbeitslosigkeit tendenziell sinkenden Kaufkraft der Konsumenten. Wäre dem so, hätten die Teuerungsraten weltweit längst viel deutlicher anspringen müssen als es tatsächlich der Fall ist. Man kann sogar an dieser Stelle durchaus einmal wieder das hässliche „D-Wort“ in den Mund nehmen: Würde der steigende Ölpreis nicht für ein Mindestmaß an Preissteigerung sorgen, hätten wir jetzt wohl bereits negative Inflationsraten, sprich Deflation.
Der zweite Grund scheint mir relevanter zu sein: Die Rolle des Transportsektors erlangt in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft eine immer größere Bedeutung. Das unterlegt die Marktmacht der entsprechenden Unternehmen und macht es nachvollziehbar, dass Kosten überwälzt werden können, zumal gerade in den seit der Jahrtausendwende vergangenen Jahren durch zunehmende Automatisierung der Logistik-Prozesse auch hier kräftig rationalisiert werden konnte.
Offenbar soll der Funke jetzt auf andere Sektoren überspringen – zumindest proben die Bullen seit der zweiten Hälfte der vergangenen Woche in den Aktienmärkten einen Ausbruch nach oben.
Doch verfügen Unternehmen in anderen Branchen über das gleiche Maß an Überwälzungsmacht wie im Transportsektor? Ich bezweifele das angesichts der allgegenwärtigen Sättigungserscheinungen auf den Endmärkten, der Stagnation und schleichenden Überalterung der Bevölkerung in den entwickelten Ländern, sowie der aufgrund steigender Arbeitslosigkeit tendenziell sinkenden Kaufkraft der Konsumenten. Wäre dem so, hätten die Teuerungsraten weltweit längst viel deutlicher anspringen müssen als es tatsächlich der Fall ist. Man kann sogar an dieser Stelle durchaus einmal wieder das hässliche „D-Wort“ in den Mund nehmen: Würde der steigende Ölpreis nicht für ein Mindestmaß an Preissteigerung sorgen, hätten wir jetzt wohl bereits negative Inflationsraten, sprich Deflation.