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     276  0 Kommentare Lebensmittel-Lieferdienste verbrennen seit Jahrzehnten das Geld der Anleger/Geschäftsmodelle haben sich als nicht tragfähig erwiesen - Seite 2


    sind die Umsatzrenditen so gering wie im Lebensmittelhandel. Auch große Player
    wie Kaisers/Tengelmann oder real waren dem in den letzten Jahren nicht
    gewachsen. Hier wird das Geld bekanntermaßen im Einkauf verdient. Gegen die
    Einkaufsvolumina der großen Einzelhändler haben die spezialisierten Bringdienste
    keine Chance. Selbst, wenn die Handelsmarge auskömmlich wäre, um die
    Auslieferung zu subventionieren, so müssen darüber hinaus erhebliche Fixkosten
    verdient werden, die aus dem Geschäftsmodell einfach nicht zu bezahlen sind.
    Streuverluste der Marketingaufwendungen beispielsweise sind gigantisch, wenn nur
    einige Innenstadtlagen der Metropolen beliefert werden, dafür aber intensiv
    landesweit geworben werden muss. Die Kosten der Beschaffung und interne
    Distribution ebenso wie für Abschriften von Frischwaren sind meist größer, als
    die Gründer es erwarten.

    "Wer in diese Geschäftsmodelle investiert, muss wissen, dass er einen
    Totalverlust erleiden kann", warnt Strecker. Das Thema Auslieferung von
    Lebensmitteln ist seit jeher kein profitables Geschäft, sondern - wie seit
    hundert Jahren üblich - als Kundendienst für stationäre Händler sinnvoll. Diese
    binden ihre Kunden an sich und können im besten Fall etwas über diese lernen,
    das ihnen auch für das stationäre Geschäft nützt. Es sind also dann die Daten,
    die wertvoll sind und nicht die Margen aus dem Geschäft an sich.

    Ansonsten lohnt sich die Lebensmittel-Lieferung nach wie vor für
    Spezialsortimente, zu denen es im stationären Handel oftmals kein breites
    Angebot gibt, etwa für Produkte mit besonderen gesundheitsbedingten
    Anforderungen, für Nahrungsergänzungsmittel oder für hochwertige Spezialitäten
    im Feinkost- oder Getränkebereich. Daraus lassen sich nur eben nicht solche
    Businesspläne herleiten, die den Investoren mehrstellige Milliardenumsätze in
    Aussicht stellen.

    Sollten die Umsätze der Gastronomie-Lieferdienst nach der Corona-Krise
    zurückgehen, werden auch diese versuchen, in das Geschäft mit
    Lebensmittel-Lieferungen vorzudringen. Der Wettbewerb wird dann noch härter.

    Strecker wundert sich aber nicht nur über die Investoren, sondern auch über die
    Kunden der Lieferdienste wie Gorillas oder Flink. Am Prenzlauer Berg in Berlin,
    in Hamburg-St. Georg oder in Köln Nippes sind es immer nur ein paar Schritte, um
    den Einkauf zu erledigen, der durch die kurzfristige Lieferung ersetzt werden
    soll. Gerade, wer auf Qualität der Lebensmittel setzt und bereit ist, so
    hochpreisig wie bei den Lieferdiensten einzukaufen, wird die Beschaffenheit der
    Avocado doch selber prüfen wollen, bevor er sie bezahlt. "Wenn ich wegen
    fehlender Frische-Artikel im Sortiment sowieso noch einmal vor die Tür muss, hat
    sich die Online-Bestellung ohnehin erledigt", so der Lebensmittel-Experte.

    Prof. Dr. Otto A. Strecker ist Vorstand der AFC Consulting Group AG in Bonn. Er
    ist Honorarprofessor für Agrarökonomie an der Universität Bonn und Co-Autor des
    Lehrbuchs "Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte".

    Die AFC Consulting Group AG ist eine Unternehmensberatung für die
    Lebensmittelwirtschaft und mit ihr verbundene Wirtschaftsbereiche. Mit 45
    Mitarbeitern werden an den Standorten Bonn und Berlin seit 1973
    Beratungsleistungen wie Strategieentwicklung oder Krisenmanagement für
    Unternehmen und Organisationen des Sektors erbracht.

    Pressekontakt:

    AFC Consulting Group AG
    Prof. Dr. Otto A. Strecker
    Dottendorfer Str. 82
    53129 Bonn
    mailto:otto.strecker@afc.net
    http://www.afc.net
    http://www.lebensmittelmarketing.net

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7720/4881458
    OTS: AFC Management Consulting
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