Gute Kontraindikatoren, aber schlechte Timing-Indikatoren
Nach der ersten Wortmeldung bezüglich einer möglichen Reduzierung von Anleihekäufen durch die Notenbanken vom niederländischen Notenbankchef Klaas Knot hat sich gestern auch Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann ...
Nach der ersten Wortmeldung bezüglich einer möglichen Reduzierung von Anleihekäufen durch die Notenbanken vom niederländischen Notenbankchef Klaas Knot hat sich gestern auch Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann dazu geäußert: „Die Entscheidung für das 3. Quartal wird bis zum Ende des 2. Quartals getroffen und bis dahin wird es hoffentlich eine Möglichkeit geben, die Käufe erneut zu verringern“, sagte er heute dem Sender CNBC. – Jetzt kommen also sogar schon relativ konkrete Zeitangaben hinzu.
Zudem betonte die EZB-Chefin Christine Lagarde gestern noch einmal, dass der PEPP-Kaufrahmen nicht voll ausgeschöpft wird, wenn günstige Finanzierungsbedingungen gesichert werden können. Aus Ihrer Sicht werde sich die Wirtschaft der Euro-Zone langsam aus der Umklammerung durch die Pandemie lösen. – Die Wortmeldungen mehren sich also.
Und auch ein Geldpolitiker aus den USA hat sich in diese Richtung geäußert. Der Präsident der Fed-Filiale von Dallas, Robert Kaplan, befürchtet, dass die anhaltend tiefen Zinsen sowie die umfangreichen Anleihekäufe zu Übertreibungen und Ungleichgewichten an den Börsen führen könnten. Zwar spricht er sich damit nicht direkt für ein langsames Zurückfahren der extrem expansiven Geldpolitik aus, durch den Hinweis auf die Risiken aber zumindest indirekt.
Übertreibungen und Ungleichgewichte an den Aktienmärkten
Und er spricht damit ein Problem an, welches schon längst offensichtlich ist. Schauen wir uns dazu nur den Chart des S&P 500 an, den wir auch schon für die Leser des Premium-Traders analysiert haben:
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Zu sehen ist hier, dass die Kursausschläge seit Anfang 2018 immer größer und letztlich immer extremer wurden. Seit dem Corona-Krisen-Tief im März 2020 hat der S&P 500 um mehr als 86 % hinzugewonnen. Der Index notiert damit aktuell schon um mehr als 20 % über seinem Vor-Krisen-Niveau (rote horizontale Linie im Chart). Derweil hat die US-Wirtschaft ihr Vor-Krisen-Niveau gerade erst wieder erreicht. Der Wochenindikator der New York Fed zeigt seit Mitte März ein reales BIP über dem Vorjahresniveau an.
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