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     2850  0 Kommentare Tiefschlag für die Bullen? - Seite 2



    Ein weiteres Indiz für eine nicht gerade überschäumende wirtschaftliche Entwicklung sind auch die am Freitag ebenfalls gemeldeten Lagerbestände im Handel für August 2004. Sie wuchsen um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, Volkswirte hatten ein Plus von 0,8 Prozent geschätzt. Dies ist bereits der zwölfte Monat in Folge mit einem Anstieg.

    Die US-Wirtschaft befindet sich an einer ganz entscheidenden Weggabelung. Dies spiegeln die Finanzmärkte wider: Einerseits sind die Rentenmärkte heiß gelaufen, andererseits fließt aktuell massiv Kapital in Aktien. Die Tatsache, dass Staatsanleihen auch in einer Zeit steigender Leitzinsen nachhaltig gekauft werden, bringt die Überzeugung dieser Marktteilnehmer zum Ausdruck, dass die Zinsauftriebskräfte gegenwärtig gering sind. Das ist nichts weiter als der Ausdruck von Pessimismus gegenüber der weiteren konjunkturellen Erholung. Die Aktienmärkte spielen dasselbe Spiel, sie zeigen ebenfalls wenig Zinsangst. Sie scheinen darüber hinaus darauf zu vertrauen, dass die Unternehmensgewinne weiter zulegen.

    In einem haben beide Märkte recht: Die Fed kann es sich nicht erlauben, die Leitzinsen deutlich anzuheben. Damit würde sie dem hochverschuldeten Verbraucher die Luft abdrehen. Und genau darauf wetten die Märkte insgesamt, wobei die Wette einschließt, dass die Unternehmensgewinne durch die Geldpolitik weitere Stützung erfahren.

    Denkbar, dass die Präsidentschaftswahl die Marktteilnehmer in den Teilmärkten noch eine zeitlang zusammenhält. Bush dürfte nach wie vor der Wunschkandidat des Finanzkapitals sein. Freundliche Aktienkurse würden seine Wahl unterstützen, genauso wie niedrige Zinsen. Die Situation ist ziemlich brisant.

    Aktien: Der Dow schloss am Freitag unter seiner 200-Tage-Linie, der S&P 500 versucht, sich an einer relevanten statischen Supportlinie bei 1123 zu halten. Die Marke stellt zugleich das 50-Prozent-Retracement des Swings zwischen 26. September und 6. Oktober dar. Wie avisiert, erlitt der NDX einen Schwächeanfall, als er unter die Marke von 1452 rutschte. Nächste Etappe dürfte 1415 sein, bei rund 1406 verläuft aktuell die 200-Tage-Linie. Beim SOX wurde es, wie eingeschätzt, unter 402 ungemütlich. Per Schlusskurs hat er jetzt 50 Prozent des Swings zwischen 27. Sept. und 4. Okt. korrigiert. Der BTK, der die Erholung im August angeführt hatte, verlor weiter. Bei 504 notiert das 38er-Retracement, der Index schloss am Freitag vier Punkte darüber. Der Housing Index versucht eine erste Stabilisierung, auch der TRAN schlug sich besser als die meisten anderen Indices. Beide gingen innerhalb einer größeren Tagesrange fast unverändert aus dem Handel.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Tiefschlag für die Bullen? - Seite 2 Tauchstation: Ausgelöst durch schlechte Neuigkeiten vom amerikanischen Arbeitsmarkt gingen die Aktienmärkte am Freitag auf selbige. Beobachter hatten sich vom Arbeitsmarktbericht rund 150.000, im September neu geschaffene Stellen erhofft. …