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    ROUNDUP  131  0 Kommentare Maritime Wirtschaft sucht nach Wegen aus der Krise

    BERLIN/ROSTOCK (dpa-AFX) - Vor einem Subventionswettlauf der europäischen Schiffbau-Industrie mit der übermächtigen Konkurrenz aus China warnte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann. Vor der an diesem Montag beginnenden zweitägigen Nationalen Maritimen Konferenz forderte der CDU-Politiker eine europäische Schiffbau-Strategie. Europa brauche eine einheitliche Stimme und einen Koordinator, um die drohende Monopolbildung zu verhindern, sagte Brackmann.

    Ursprünglich war die Konferenz, die im zweijährigen Rhythmus stattfindet, in Rostock geplant. Wegen der Corona-Pandemie wird sie nun aber überwiegend digital abgehalten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird für ihre Rede per Video zugeschaltet. Die existenziellen Sorgen vieler Werften, der coronabedingte monatelange Stillstand der Kreuzfahrtbranche, die Umweltanforderungen an die Schifffahrt und der schleppende Ausbau der Offshore-Windenergie werden Themen des Treffens mit rund 1000 Teilnehmern sein.

    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wird am Montag allerdings am Passagierkai im Warnemünder Kreuzfahrthafen erwartet. Er will dort unter anderem mit der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) die neue Landstromanlage in Betrieb nehmen. Sie ist nach Angaben der Stadt die derzeit größte ihrer Art in Europa und kann zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Strom versorgen.

    In Warnemünde und an mehreren anderen Werft-Standorten in Norddeutschland hat die IG Metall Küste Kundgebungen von Werftarbeitern angekündigt. Die Gewerkschaft will auf die weiter drohenden Arbeitsplatzverluste aufmerksam machen. "Allein auf den Werften sind seit Beginn der Pandemie mehr als 1000 Arbeitsplätze verloren gegangen", sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich. Weitere 5600 der rund 18 000 Jobs seien derzeit akut bedroht.

    Vor der der Konferenz hat die IHK Nord, der Zusammenschluss von zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern, auf die Bedeutung der maritimen Wirtschaft aufmerksam gemacht. Zwei Drittel der deutschen Exporte würden über den Seeweg transportiert und wichtige Rohstoffe für die großen deutschen Schlüsselindustrien fast ausschließlich über den Wasserweg beschafft, sagte der Vorsitzende Norbert Aust. Mit rund 400 000 direkt und indirekt abhängigen Arbeitsplätzen und geschätzten 50 Milliarden Euro jährlicher Wertschöpfung gehöre die maritime Wirtschaft zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland./mgl/DP/zb





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