Aktien Frankfurt
DAX macht 500-Punkte-Rutsch vergessen - Evergrande verabreicht Beruhigungspille
Der Deutsche Aktienindex hat heute seine Erholung nach dem „Turnaround Tuesday“ imposant fortgesetzt – der fast 500-Punkte-Ausverkauf vom Montag ist damit schon wieder Geschichte.
Es war die Nachricht, der angeschlagene chinesische Immobilien-Konzern Evergrande wolle eine Zinszahlung für eine ausstehende Anleihe in Höhe von knapp 36 Millionen Dollar fristgerecht leisten, die
wieder Kaufstimmung am Markt aufkommen ließ.
Die Angst vor einem endgültigen Zusammenbruch des Imperiums Evergrande lässt damit zwar kurzfristig nach, dennoch könnte es sich bei der Zahlungsankündigung auch um einen eher symbolischen Akt
handeln, um die Gläubiger der über 300 Milliarden US-Dollar Schulden, aber auch die Finanzmärkte zu beruhigen. Die Angst vor einem chinesischen Lehman-Effekt, sollte es am Ende doch zu einer
Insolvenz kommen, dürfte am Markt nicht so schnell verfliegen. Denn Evergrande hat noch jede Menge Probleme zu lösen, einschließlich weiterer Anleihezahlungen zum Ende der Woche. Aber die aktuellen
Entwicklungen deuten zumindest darauf hin, dass die Katastrophe nicht unmittelbar bevorsteht.
Der Fokus der Investoren richtet sich aber auch die heutige Sitzung der US-Notenbank. Die Fed wird sich entscheiden müssen, ob sie das mittlerweile schon vom Markt fast eingeforderte Tapering heute
schon ankündigt oder nicht. Beides birgt Chancen und Risiken für die Börse. Grundsätzlich scheint die Fed aber die Situation in ihren Inflationserwartungen richtig einzuschätzen, so dass sie aller
Voraussicht nach ihrer Linie treu bleiben wird. Jeder Hinweis darauf, dass eine Drosselung eher früher als später erfolgen wird, könnte die Aktienmärkte dennoch ins Wanken bringen und die positive
Stimmung direkt wieder um 180 Grad drehen.