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     101  0 Kommentare Für einen starken Chemie-Mittelstand - Memorandum von VCI und Gewerkschaft IGBCE

    Frankfurt/Main (ots) -

    - Strompreis entlasten, EEG-Umlage abschaffen, erneuerbare Energien ausbauen
    - EU-Chemikalienstrategie mittelstandsverträglich gestalten und umsetzen
    - Bürokratie verringern und Genehmigungszeiten halbieren

    Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die Chemiegewerkschaft IGBCE
    appellieren in einem gemeinsamen Memorandum an die künftige Bundesregierung, die
    Rahmenbedingungen für den Mittelstand der Branche zu verbessern.
    "Mittelständische Unternehmen in der chemisch-pharma­zeutischen Industrie können
    durch die Verschlechterung der Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb
    kaum mehr bestehen. Hier muss dringend ein Umdenken erfolgen und von der Politik
    konsequent gegengesteuert werden", betont Henrik Follmann, Vorsitzender des
    Ausschusses Selbständiger Unternehmer im VCI. Gute Ansätze im Koalitionsvertrag
    der künftigen Bundesregierung müssten nun in konkretes politisches Handeln
    umgesetzt werden.

    Mit Blick auf die Pläne der "Ampel" in der Energiepolitik begrüßen die
    Organisationen, dass die den Mittelstand besonders belastende EEG-Umlage künftig
    aus dem Bundeshaushalt finanziert werden soll. Rund 1,2 Milliarden Euro Umlage
    pro Jahr schultert der Chemie-Mittelstand bislang überwiegend, für den es kaum
    Ausnahmen gibt. "Deutschlands Energiepreise sind eine Bürde sowohl für den
    Industriestandort wie auch für den sozialen Frieden", sagt der IGBCE-Vorsitzende
    Michael Vassiliadis. "Wir brauchen eine radikale Energiewende auch bei der
    Abgabenlast. Die Transformation wird nicht gelingen ohne ein Vielfaches an
    klimaneutralem Strom - und den auch noch bezahlbar für jeden Bürger und jeden
    Betrieb."

    Mit erheblicher Sorge sehen mittelständische Unternehmen zudem die Pläne der
    EU-Kommission zur " Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit". Zahlreiche
    Vorschriften zu Einstufung, Kennzeichnung und Umweltschutz sollen verändert
    werden. Dabei plant Brüssel auch pauschale Regulierungen für Stoffgruppen mit
    bestimmten Eigenschaften. Beschränkungen sollen künftig ohne vorherige
    Risikobewertung und Konsultation der Hersteller im Schnellverfahren vollzogen
    werden können. Dadurch würde sich die Zahl verfügbarer Chemikalien deutlich
    reduzieren - und damit auch die Zahl mittelständischer Unternehmen und
    Arbeitsplätze. "Die neue Chemikalienstrategie muss die wissenschaftliche
    Risikobewertung beibehalten", fordert VCI-Präsident Christian Kullmann.
    "Ideologisch motivierte Verbote einzelner Stoffe würden nicht nur die
    Unternehmen treffen, sondern auch die Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte
    für den Klimaschutz zurückwerfen. Das kann in Brüssel niemand wollen - und auch
    nicht in Berlin."

    Ein großes Problem stellt für den Mittelstand das heutige Ausmaß der Bürokratie
    dar. Zu bürokratische und deshalb langsame Genehmigungsverfahren infolge starrer
    Verwaltungsstrukturen lähmen den Mittelstand. IGBCE und VCI erwarten daher als
    Ziel von der Bundesregierung, Planungs- und Genehmigungszeiten zu halbieren.
    Durch Frist­verkür­zungen und Digitalisierung der Vorgänge in den Behörden
    bestehe erheblicher Spielraum, damit Genehmigungsverfahren schneller werden, so
    IGBCE und VCI.

    Jobgarant und verlässlicher Faktor für Wohlstand in den Regionen

    In der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland gehören über 90
    Prozent der Unternehmen zum Mittelstand. Diese 1.900 überwiegend
    familiengeführten Betriebe erzielen mit rund 175.000 Beschäftigten einen Umsatz
    von über 61 Milliarden Euro. Das entspricht gut 30 Prozent des Gesamtumsatzes
    der Branche. Oftmals abseits der Ballungszentren gelegen, sind KMU eine
    verlässliche Größe vor Ort und bieten sichere, qualifizierte Arbeitsplätze und
    attraktive Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen. In keinem anderen Land
    der Welt nimmt der Chemie-Mittelstand eine so wichtige wirtschaftliche und
    strukturelle Rolle ein wie in Deutschland.

    Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von über 1.700 deutschen
    Chemie- und Pharmaunternehmen sowie deutschen Tochterunternehmen ausländischer
    Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der
    Wissenschaft und den Medien. 2020 setzte die Branche knapp 190 Milliarden Euro
    um und beschäftigte rund 464.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

    Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) ist mit mehr als
    600.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie
    gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als
    einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech,
    Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas.

    Pressekontakt:

    IGBCE: Lars Ruzic, Telefon: 0511 7631-135, E-Mail: lars.ruzic@igbce.de
    VCI: Manfred Ritz, Telefon: 069 2556-1550, E-Mail: ritz@vci.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/12523/5085225
    OTS: Verband der Chemischen Industrie (VCI)



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