checkAd

     101  0 Kommentare Zuckerbergs Niederlage, Kommentar zu Digitalwährungen von Björn Godenrath

    Frankfurt (ots) - Was passiert, wenn man als Tech-Unternehmer mit seinen
    Ambitionen für das Finanzgeschäft zu viel Staub aufwirbelt? Das durfte Mark
    Zuckerberg in den zweieinhalb Jahren seit der lautstarken Gründung der Libra
    Association erfahren. Mit dem später in Diem Association umbenannten Projekt
    wollten Meta und ihre Verbündeten einen Multiwährungs-Stablecoin in Umlauf
    bringen, der als Verkörperung des digitalen Geldes der Zukunft ein
    Milliardenpublikum adressieren sollte. Dumm nur, dass sich der Meta-Chef damit
    auf unreguliertes Gelände begab, das zudem das staatliche Geldmonopol bedrohte.

    Und spätestens als die Notenbanken aus ihrer Schlafmützigkeit gegenüber dem
    durch die Blockchain ausgelösten technologischen Wandel erwachten, war die Messe
    für Diem gelesen. Die vom heutigen BaFin-Chef Mark Branson geführte Finma hielt
    Diem elegant auf Abstand und machte deutlich, dass eine Lizenzierung schwierig
    bis unmöglich wäre. Diems Pivot zum Dollar-Stablecoin über eine Partnerbank war
    ebenfalls zum Scheitern verurteilt, denn mit Zulassung wäre dies ein Präjudiz
    dafür gewesen, dass über Banken in Umlauf gebrachte Stablecoins Giralgeld sind -
    und damit gesetzliches Zahlungsmittel.

    Genau so wird es letztendlich kommen - aber man will hier nicht Big Tech ins
    Rennen schicken, bevor die relevanten Notenbanken ihre Konzepte für digitale
    Zentralbankwährungen (CBDCs) so weit praxistauglich entwickelt haben, dass es
    ein für die Finanzstabilität taugliches Equilibrium aus dem neuen privaten und
    staatlichen Geld gibt. CBDCs stellen als digitalisiertes Bargeld einen Anspruch
    gegenüber der Notenbank dar, in Krisenzeiten ein Sicherheitsmodul.

    Dass der IWF nun gegenüber El Salvador die Zügel anzieht beim Gebrauch von
    Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel, ist ein weiterer Mosaikstein in der
    Gegenoffensive der Institutionen zur Sicherstellung der Finanzstabilität. Die
    Bitcoin-Baisse belastet den mit Coin-Reserven ausgestatteten Staatshaushalt. Und
    wer als Händler Bitcoin nicht in Dollar wandelte, ist gekniffen.

    Glücklicherweise haben die Notenbanken nun einen Zahn zugelegt bei der
    CBDC-Entwicklung. Denn wir brauchen das zwischen den Währungsräumen
    interoperable und programmierbare Geld für entstehende digitale Welten. Dabei
    muss eine dem Bargeld ähnliche Anonymität als Nische möglich sein, sonst findet
    es keine Akzeptanz. Diese würde aber auch leiden, wenn es ein zügelloses
    Überwachungsinstrument wäre wie der digitale Yuan. Da müssen wir zeigen, dass
    wir besser sind.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069-2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/5131379
    OTS: Börsen-Zeitung


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von news aktuell
    1 im Artikel enthaltener WertIm Artikel enthaltene Werte
    Zuckerbergs Niederlage, Kommentar zu Digitalwährungen von Björn Godenrath Was passiert, wenn man als Tech-Unternehmer mit seinen Ambitionen für das Finanzgeschäft zu viel Staub aufwirbelt? Das durfte Mark Zuckerberg in den zweieinhalb Jahren seit der lautstarken Gründung der Libra Association erfahren. Mit dem später in …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer