Evotec bekräftigt Jahresplanung

Dirk Ehlers, Finanzvorstand der Evotec OAI (DE0005664809), bekräftigt im Gespräch mit TradeCentre die revidierte Planung für das Jahr 2004. „Unser viertes Quartal läuft sehr stark und entspricht unseren Erwartungen“. Nach eigenen Angaben brummt vor allem das Gerätegeschäft. In Q4 wird ein Umsatz zwischen 22,5 und 27,5 Millionen Euro erwartet. Der Jahresumsatz soll sich auf 70 bis 75 Millionen Euro belaufen. „Mit dieser Range fühlen wir uns komfortabel“. Das EBITDA beziffert der Finanzchef auf negative vier bis sieben Millionen Euro. Auf Nettobasis müssen Sie sich allerdings auf eine tiefrote Zahl einstellen. Ehlers wird am Jahresende mit der Kehrmaschine über die Bilanz gehen und die Firmenwerte massiv abschreiben, die per Ende September mit rund 100 Millionen Euro in den Büchern standen. Der CFO beziffert die Abwertung auf 50 bis 75 Millionen Euro. Wir würden es begrüßen, wenn die Hamburger so viel wie möglich wertberichitigen, sofern es der Wirtschaftsprüfer zulässt. Dann hätte das Unternehmen endlich Ruhe in Sachen Goodwill.

Für das kommende Geschäftsjahr zeigte sich Ehlers sehr zugeknöpft. „Eine Prognose für das Jahr 2005 werden wir frühestens im März bekannt geben“. Das allgemeine Marktumfeld in der Branche ist dem Vernehmen nach unverändert „schwierig“. „Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl. Die Nachfrage ist deutlich besser als vor zwölf Monaten, aber wir sind noch längst nicht auf dem Niveau wie vor rund drei Jahren“. Evotec OAI profitiert stark von den Investitionen der Biotechfirmen in präklinische Phasen. Diese Unternehmen haben in den letzten Wochen ihr Eigenkapital durch Kapitalmaßnahmen gestärkt. Laut Ehlers werden sich in den nächsten Wochen noch viele Biotechs Eigenmittel beschaffen und dieses Geld in die Forschung stecken. Ob der Konzern in 2005 zumindest wieder auf EBITDA-Basis einen Gewinn zeigen kann, lies der CFO offen. Ehlers erklärt, dass dies im Wesentlichen von der Höhe der Investitionen in die Entwicklungsprogramme abhängt.

Der Biotechdienstleister hat in diesem Jahr die Börse mit der Revision der Planzahlen und der enttäuschenden Ergebnissituation enttäuscht. Dafür wurde das Papier entsprechend abgestraft. Unseres Erachtens sieht der Markt für die Aktie derzeit mehr Risiken. Diese sollten jedoch eingepreist sein. Die Chancen des Unternehmens beachtet die Börse derzeit kaum. Im Bereich um 2,50 Euro scheint sich eine Bodenbildung abzuzeichnen. Mit Stopps von bis zu 15 Prozent unter Einstand sind Käufe empfehlenswert.