Notenbanken stehen unter zunehmendem Inflationsdruck
Notenbanken stehen durch die weiter steigenden Preise unter immer höherem Druck, die Geldpolitik zu straffen. Die EZB gibt sich zögerlich, der Euro leidet. ...
Die US-Notenbank (Fed) wird trotz der noch nicht absehbaren Folgen des Ukraine-Krieges auf der anstehenden Sitzung am 15. und 16. März eine Zinsanhebung beschließen. Dafür hat sich Fed-Chef Jerome Powell vorgestern bei einer Kongressanhörung klar ausgesprochen. War für die März-Sitzung sogar ein großer Schritt um 0,5 Prozentpunkte diskutiert worden, so wird es nun aller Voraussicht nach auf eine übliche Anhebung um 0,25 Prozentpunkte hinauslaufen. Powell wolle sich dafür zumindest einsetzen, sagte er bei seiner ersten öffentlichen Äußerung zur Geldpolitik seit der russischen Invasion.
Fed: Zinsanhebung gibt den Startschuss zum Bilanzabbau
Er sprach sich auch dafür aus, mit der Bilanzreduzierung nach der ersten Zinsanhebung zu beginnen. Und er schloss nicht aus, dass auf einer späteren Zinssitzung doch noch ein großer Zinsschritt anstehen könnte.
Der Ukraine-Krieg lässt die Währungshüter also vorsichtig vorgehen, er bringt die Notenbank aber nicht von ihrer geldpolitischen Wende ab. Diese ist auch dringend notwendig. Schließlich steht die Fed angesichts einer jährlichen Inflation von +7,5 % im Januar unter Druck (siehe auch „Heizen Inflationsdaten die Zinsängste neu an?“). Sie muss die Geldpolitik straffen, um sich gegen den Preisauftrieb zu stemmen.
In der gleichen Situation befindet sich die Europäische Zentralbank (EZB), die schon vorher, am 10. März, ihre nächste geldpolitische Entscheidung treffen wird. Und wie aus den gestern veröffentlichten Protokollen der Sitzung von Anfang Februar hervorgeht, halten es die Hüter des Euro für unwahrscheinlich, dass ihr Inflationsziel von 2,0 % auf mittlere Sicht unterschritten wird. Das ist eine Bedingung, für die geldpolitische Straffung. Der EZB-Rat hat diese Einschätzung aber vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine geäußert. Inzwischen müsste das Gremium auch die aktuellen Risiken für die Wirtschaft diskutieren, die plötzlich entstanden sind.
Auch die EZB steht unter zunehmendem Inflationsdruck
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Außerdem wussten die Ratsmitglieder damals noch nicht, dass die Inflation weiter ansteigen würde. Auch als Folge der Preisexplosion bei Öl und Gas sind die Preise der Eurozone im Februar um 5,8 % zum Vorjahresmonat geklettert. Das meldete Eurostat vorgestern auf Basis vorläufiger Daten. Erwartet worden war ein Anstieg auf 5,4 %. Im Januar lag die Teuerungsrate „nur“ bei +5,1 %.