So abhängig ist der Aktienmarkt von der Notenbankliquidität - Seite 2
In dieser Ausgabe hatte ich übrigens auch berichtet, dass „die US-Notenbank (Fed) womöglich ein Überhitzen der US-Wirtschaft und sehr wahrscheinlich ein Überschießen der Inflation über das Ziel von 2 %“ riskieren wird und dass sich die Blasen am Aktienmarkt daher weiter aufblähen werden. – Im März lag die Inflation in den USA bei 8,5 % (siehe folgende Grafik) und die Rally am Aktienmarkt setzte sich noch bis Ende 2021 fort.
Aber ich schrieb damals auch: „Schon einmal hat das Ende der Anleihekäufe die Aktienmärkte einbrechen lassen. Das war im Jahr 2018.“ Der DAX verlor damals fast 25 %, also ein Viertel. Und ich schrieb: „Erschreckend, wie der Liquiditätsentzug die Aktienmärkte hat einbrechen lassen, oder? Und faszinierend, wie vorhersehbar dies eigentlich im Nachhinein war, oder?“
Das Ende der Anleihekäufe ließ auch die Aktienmarktrally enden
Schauen wir jetzt einmal auf die aktuelle geldpolitische Wende der US-Notenbank und die Kursentwicklung der Aktienmärkte. Beginnen wir mit den Beschlüssen der Fed:
Anfang November 2021 wurde das monatliche Tempo der Anleihekäufe reduziert, zunächst von 120 auf 105 Milliarden Dollar, ab Dezember dann auf 90 Milliarden Dollar. Schon auf der nächsten FOMC-Sitzung Mitte Dezember wurde das Tempo erhöht und die Anleihekäufe um 30 Milliarden Dollar monatlich reduziert. Im Januar wurden noch für 60 Milliarden Dollar Wertpapiere gekauft, im Februar sollten es nur noch 30 Milliarden sein, ab Anfang März floss keine zusätzliche Liquidität mehr in den Markt. Und auf der Sitzung im März wurde das „Quantitative Tightening“ (QT) angekündigt, welches nun konkretisiert wurde (siehe oben).
Jetzt nehme ich beispielhaft den Nasdaq 100 (siehe folgender Chart) und stelle fest, dass der Technologieindex am 22. November 2021 sein Rekordhoch markiert hat. Kurs vor Jahresende wurde dieses zwar noch einmal angelaufen, aber nicht mehr erreicht. Und Anfang 2022 setzte eine dynamische Korrektur ein, mit der im Tief ein Minus von 22,34 % verbucht wurde.
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Es folgte eine starke Kurserholung, an die sich eine zweite Korrekturwelle angeschlossen hat. Mit dieser erhöhte sich das Minus auf (bislang) insgesamt 27,61 %. (DAX und Euro STOXX 50 haben derweil mehr als 23 % verloren, beim S&P 500 sind es -17,5 %, beim Dow Jones etwas mehr als -13 %.)
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